Wuppermann-Bildungswerk: Passgenaue Ausbildung für kleine Betriebe

Krupp Hoesch und die IHK treten ihre Anteile an die Unternehmerverbände ab.

Leverkusen. 1986 war die Wuppermann-Bildungswerk Leverkusen GmbH gegründet worden, um nach der Stilllegung der Wuppermann GmbH zumindest die Ausbildung zu retten. Seit Donnerstag sind die Gesellschaftsanteile neu verteilt:

Der Arbeitgeberverband und die Unternehmerschaft Rhein-Wupper übernehmen die Anteile von Krupp Hoesch und der Industrie- und Handelskammer und tragen damit künftig 53,7 Prozent des Bildungswerkes. Gast des Festakts auf Schloss Morsbroich war unter anderem Landesminister Andreas Pinkwart.

Weitere Anteilseigner bleiben die Stadt Leverkusen (45,5 Prozent) und die Wuppermann AG (0,8 Prozent). Ihren Rückzug begründeten Krupp Hoesch-Geschäftsführer Georg Löw mit fehlender Produktion seines Unternehmens im Raum Leverkusen und der IHK-Geschäftsführer Aus- und Weiterbildung, Gregor Berghausen, mit dem Gebot der Wettbewerbsneutralität der Kammer.

Die Unternehmerverbände sehen in ihrem Engagement die Chance, den Nachwuchs- und Ausbildungsbedürfnissen gerade kleiner und mittlerer Betriebe gerecht zu werden. Von der "verlängerten Werkbank der Unternehmen" sprach Friedel Martiny, Vorsitzender der Unternehmerschaft.

Diese Verbindung sei umso wichtiger, ergänzte Michael Hedderich, Vorsitzender des Arbeitgeberverbandes, als in den Betrieben neben Fertigkeiten auch die Persönlichkeit der Auszubildenden gefordert sei. "Alles, was wir auf dem Ausbildungsmarkt tun, muss in ein Arbeitsverhältnis münden", formulierte Verbandsgeschäftsführer Andreas Tressin als Anspruch.

Dazu will das Bildungswerk künftig auch direkt auf Jugendliche und Eltern zugehen und nicht nur "Bestenauslese" betreiben, sondern sich auch den schwächeren Schulabgängern widmen. Die Einrichtung am Hemmelrather Weg verfügt über derzeit 23Mitarbeiter und bietet rund 400 Ausbildungs- und Umschulungsplätze an.