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Schützen: Kühler springt in die Bresche

Der 72-Jährige ist neuer Vorsitzender.

Burscheid. Die Burscheider Schützen haben überraschend einen neuen Vorsitzenden - und der ist ein Altbekannter: Wolfgang Kühler ist am Dienstagabend auf einer Mitgliederversammlung zum Nachfolger des zurückgetretenen Vorsitzenden Udo Wiendl gewählt worden. Der 72-Jährige will das Amt bis zur turnusgemäßen Neuwahl im März 2010 ausüben.

Er verstehe sich als Übergangslösung, sagte Kühler am Tag nach der Wahl. In seiner Amtszeit wolle er helfen, mögliche Nachfolger auf ihre Aufgaben vorzubereiten. Denn im Verein gibt es wohl einige Aspiranten, die aber nicht bereit waren, sofort in die Lücke zu springen.

Erfahrung bringt der Ehrenvorsitzende Kühler auf jeden Fall mit: Von 1979 bis 1997 war er schon einmal Vorsitzender, zudem viermal Schützenkönig. "Ich habe schon gesagt, ich lasse die Schützen im kommenden Jahr nicht eher aus dem Schießhaus raus, bis wir einen neuen König haben", spielte er auf das diesjährige Schützenfest an, bei dem sich kein König fand - einer der Gründe für den Rücktritt von Udo Wiendl.

Eigentlich hatte der Verein angekündigt, den Vorsitz erst auf der Jahreshauptversammlung im März 2009 neu besetzen zu wollen. "Aber wenn ein Vorstandsmitglied ausscheidet, kann eine Neuwahl jederzeit stattfinden", erklärte der stellvertretende Vorsitzende Klaus-Peter Mihm die kurzfristige Entscheidung.

Allerdings müssen die Schützen sich dafür nun bis März auf die Suche nach einem Nachfolger für Mihm machen. "Ich habe intern schon direkt nach dem Schützenfest gesagt, Wiendl und Mihm gibt es nur im Doppelpack", begründete er gestern seinen Verzicht auf eine Wiederwahl. Nach Wiendls Rücktritt sei diese Entscheidung nur konsequent gewesen.

Und eine weiterer Posten ist derzeit offen: Geschäftsführer Roland Schwamborn (65), seit 31 Jahren im Vorstand tätig, hat schon Ende Oktober mit sofortiger Wirkung seinen Rücktritt erklärt. Bekanntgegeben wurde das aber erst am Dienstag. Offenbar gab es interne Zerwürfnisse. Schwamborn zeichnete bisher beispielsweise auch für die umfangreiche Festschrift zu den Schützenfesten verantwortlich.

Klar ist auch: Die Spannungen zwischen Traditionalisten und Modernisierern, zwischen Brauchtum und und Sportschützen hat der Verein noch nicht überwunden, selbst wenn Schießmeister und Sportschütze Bert-Ulrich Weber sagt: "Wir sind auf einem guten Weg."

Auch der neue Vorsitzende hat sich das Verbindende auf die Fahnen geschrieben: "Wir wollen darauf hinarbeiten, dass wir uns näherkommen", sagt Kühler.