Versicherungsfall Schuldfrage nach Stromausfall geklärt

Der Fehler im Januar lag im Umspannwerk. 40 Schadenersatzforderungen wurden geltend gemacht.

Foto: Barbara Sarx

Burscheid. Sieben Monate ist es her, dass ein Brand im Umspannwerk an der Bürgermeister-Schmidt-Straße für einen fast dreistündigen Stromausfall in der ganzen Stadt sorgte mit Auswirkungen bis nach Witzhelden, Leichlingen und Odenthal. Doch nach BV-Informationen sind noch immer nicht alle Schadenersatzforderungen beglichen.

Geklärt ist dagegen inzwischen die Ursache für den Stromausfall. Zwar war bei Baggerarbeiten in Eichenplätzchen ein Stromkabel beschädigt worden. Bei der nach dem Schaden erfolgten Zuschaltung des Energieversorgers Belkaw sei aber, so Sprecher Igor Hradil, ein fehlerhaft eingebauter Leistungsschalter im Umspannwerk heiß geworden und habe den Brand ausgelöst, der zu dem umfangreichen Stromausfall geführt habe.

Festgestellt wurde das über ein Gutachten, das gleich in der Folge des Schadens von der Belkaw in Auftrag gegeben worden war. „Wir haben das Gutachten dann an den Versicherer weitergeleitet“, sagt Hradil.

Zuständig für die Schadensabwicklung ist die GVV-Kommunalversicherung mit Sitz in Köln. Von dort hat man sich zwischenzeitlich zwar bei den Geschädigten gemeldet. Aber die Regulierung ist in einigen Fällen noch offen. Insgesamt, so Hradil, seien 40 Schadenersatzforderungen für defekte Geräte gestellt worden. Wer noch weiter auf sein Geld warte, solle sich direkt an die GVV-Versicherung wenden.

Nicht über die Versicherung abgedeckt sind weitere fünf gemeldete Vermögensschäden. Beispielsweise mussten Einzelhandelsgeschäfte und Supermärkte im Januar schließen, weil die elektronischen Kassen nicht mehr funktionierten. Nach Hradils Angaben bewegen sich diese Vermögensschäden zwischen 500 und 2500 Euro. „Unser Netzbetreiber, die Rheinische Netzgesellschaft, hat sich mit den Kunden in Verbindung gesetzt.“

Die Netzanschlussverordnung sieht für solche Fälle eine Regulierung bis maximal 5000 Euro vor. Da keiner der gemeldeten Vermögensschäden diese Höhe erreicht, sieht der Belkawsprecher gute Chancen für eine Regelung.

Der Stromausfall in Burscheid war am 13. Januar gegen 9 Uhr eingetreten und erst gegen 11.45 Uhr wieder komplett behoben. In der Zwischenzeit musste die Feuerwehr das Umspannwerk mit Kohlendioxid fluten, weil Schaum oder Wasser die gesamte Schaltanlage hätten zerstören können. Erst zwei Stunden nach dem Ausbruch des Feuers konnten Techniker erstmals wieder den Innenraum des Umspannwerks betreten. Schon damals war gemutmaßt worden, dass die Baggerarbeiten in Eichenplätzchen nicht die eigentliche Ursache sein konnten.