Schwerer Unfall auf der A 1: Ungebremst ins Stauende

Bei einem schweren Verkehrsunfall im Kreuz Leverkusen sind am Donnerstag vier Menschen erheblich verletzt worden.

<strong>Burscheid/Leverkusen. Nur noch wenige Meter trennte das Ehepaar in dem BMW von der Abbiegespur auf die Autobahn 3. Doch der 45-jährige Fahrer eines Kleinlasters aus Oldenburg bemerkte am Donnerstag gegen 10.45 Uhr den Stau auf der A 1 offenbar nicht und raste ungebremst in das Heck des Wagens. Wie eine Ziehharmonika wurde der neuwertige Wagen gestaucht und regelrecht über die komplette Fahrbahn geschossen - gegen die Betonwand neben dem Überholstreifen. Dabei rammte der BMW einen weiteren Wagen. Der Mitsubishi prallte ebenfalls gegen die Betonwand.

Schwer verletzt aus dem Auto befreit

Während sich ein Mann (72) und eine Frau (67) aus Erwitte mit schweren Verletzungen selbst aus dem BMW befreien konnten, blieb die 44-jährige Autofahrerin des Mitsubishi im Wagen. Die Dortmunderin war zwar nicht eingeklemmt, hatte aber offenbar starke Schmerzen. Ein Notarzt vermutete später eine Wirbelsäulenverletzung. Um sie möglichst behutsam aus dem Auto holen zu können, trennten die Einsatzkräfte der Burscheider Feuerwehr den Mittelholm des Fahrzeugs durch. Nach einer Erstversorgung wurde sie mit dem Rettungshubschrauber in die Klinik nach Merheim geflogen. Die beiden anderen Unfallopfer und der Lastwagenfahrer mussten mit Rettungswagen in Kliniken transportiert werden.

Anwesender Rettungsassistent leistete Erste Hilfe

Die Feuerwehr war mit 17 Kräften der Löschzüge aus Burscheid und Hilgen angerückt. "Als wir eintrafen, lagen zwei Personen neben dem Auto", berichtete Einsatzleiter Achim Lütz. Ein zufällig anwesender Rettungsassistent aus Wermelskirchen hatte sich bereits um die Opfer gekümmert und konnte den eintreffenden Helfern sofort die Lage skizzieren. "Eine derart organisierte Einsatzstelle habe ich eigentlich noch nie vorgefunden", lobte Lütz den Retter.

Während eine Stunde nach dem Unfall die Opfer abtransportiert waren, benötigte die Autobahnpolizei noch weitere zwei Stunden, um sich ein exaktes Bild von den Unfallspuren zu machen. Hierzu wurde auch ein Polizeihubschrauber angefordert, dessen Besatzung Fotos aus der Luft anfertigte. "Da wir davon ausgehen mussten, dass aus dem BMW Sprit ausläuft, mussten wir das Fahrzeug weiter sichern." Also konnte auch die Feuerwehr erst gegen 14 Uhr einrücken.

Während dieser Zeit wurde die Autobahn teilweise komplett gesperrt. Der Verkehr staute sich auf einer Länge von rund zehn Kilometern bis hinter die Burscheider Autobahnauffahrt. Auch nachdem die Polizei ab 12.30 Uhr eine Fahrspur für den Verkehr freigegeben hatte, gab es kaum eine spürbare Entlastung.