Automesse IAA Sitzmuster aus dem Tintenstrahldrucker
Auf der Automesse IAA in Frankfurt zeigen die Burscheider Unternehmen Federal-Mogul und Johnson Controls ihre Innovationen.
Frankfurt/Burscheid. Seit Dienstag hat die internationale Automobilmesse IAA ihre Pforten für die Fachbesucher und Pressevertreter geöffnet. Ab diesem Samstag kann sich dann auch die Öffentlichkeit bis zum 27. September die neuesten Trends rund um Auto anschauen. Vor Ort auf der Messe sind auch die Burscheider Unternehmen Johnson Controls und Federal-Mogul, um den Besuchern dort ihre Innovationen zu präsentieren.
Wie man künftig im Wagen sitzt, zeit der SD15, ein Demonstrationsgerät in der Größe eines Autos, in dem man sehen kann, was die Sitze von Johnson Controls ihren Nutzern alles bieten. Elektronisch lassen sich diese schnell nach vorne und hinten bewegen und bieten auch Menschen mit langen Beinen sehr viel Platz.
Elektrisch lässt sich ein Auto mit vier Sitzen außerdem blitzschnell in einen Fünfsitzer verwandeln. Dafür fahren die Hintersitze auseinander und aus den Armlehnen entsteht ein praktischer Notsitz. „Normalerweise gehört es zu den Problemen, dass beim Verstellen der Sitze das Staufach schwerer erreichbar ist. Aber hier fährt es mit dem Sitz einfach mit und bleibt so für den Fahrer in der angestammten Position“, sagt Pressesprecher Lars Boelke.
Die Sitze im SD15 sind mit bunten Mustern bedruckt, die fast beliebig wandelbar sind. „Die Stoffe werden mit einem großen Tintenstrahldrucker bedruckt. So könnte man theoretisch auch ein Urlaubsbild als Muster für einen Autositz verwenden. Auch 3D-Motive sind möglich. Damit entsprechen wir dem Wunsch der Kunden nach mehr Individualität im eigenen Auto“, erklärt Boelke. Was alles möglich ist, zeigt in Frankfurt ein Sitz, dessen Rücklehne einen VW-Bully darstellt, dem als Straße die Sitzfläche dient.
Ein weiterer Trend ist, dass Sitze immer leichter werden. „Bislang wiegt ein kompletter Sitz etwa zehn Kilo, da wollen wir künftig deutlich darunter liegen“, sagt Boelke. Deutlich steigen soll dagegen der Sitzkomfort beispielsweise durch klimatisierte Sitze, die je nach Bedarf kühl oder warm werden oder die in ihrer Fläche elektronisch so verstellt werden, dass sie perfekt für den jeweiligen Menschen passen.
Für den Komfort verändern sich auch die verwendeten Schaumstoffe, die sich durch das Material und ihre Struktur immer besser dem Sitzenden anpassen. „Wichtig ist auch, dass diese Stoffe möglichst arm an Emissionen produziert werden.“
Vertreten auf der IAA ist auch Federal-Mogul. Zu den in Burscheid produzierten Autoteilen gehören die Zylinderlaufbuchsen und natürlich die Kolbenringe. „Hier haben wir mit Duroglide eine neue Beschichtung entwickelt, die wir in Frankfurt präsentieren. Sie reduziert die Reibung und spart so Kraftstoff ein. Außerdem kann sie deutlich dicker auf den Kolbenring aufgebracht werden, der so eine längere Lebensdauer bekommt“, sagt der für das Entwicklungszentrum für Kolbenringe zuständige Ingenieur Bruno Schurz. Die neuen Kolbenringe werden gerade in den Markt eingeführt, die ersten Motoren gehen in Serie.
Gezeigt werden auch Ventilsitzringe und Ventilführungen aus hochlegierten Stählen. Für diese werden in Burscheid die Anforderungen im Motorbetrieb festgesetzt, nach denen dann an einem anderen Standort des Konzerns die passenden Produkte entwickelt werden.
Produziert wird schließlich in England und den USA. „Inzwischen konnten wir die Fertigungstiefe deutlich erhöhen und verfolgen nun die komplette Linie von den Grundstoffen bis zum fertigen Produkt. Damit erhöht sich der Verdienst am Produkt und so unsere Wettbewerbsfähigkeit“, sagt Frank Zwein.