Süßes ade! Ab sofort gibt’s nur Gesundes
Die Montanusschule nimmt als eine von drei Schulen im Rheinisch-Bergischen Kreis am EU-Schulobstprogramm teil.
Burscheid. Es ist kurz vor der Schulpause. Die Kinder der vierten Jahrgangsstufe der Montanusschule schnippeln und schneiden frische Pflaumen, Möhren und Bananen. "Ich habe mir beim Schneiden in den Daumen geschnitten" sagt Kathrin aus der vierten Klasse. "Es ist nämlich gar nicht so einfach, die Pflaumen zu entkernen und zu schneiden", erzählt die Zehnjährige.
An der Montanus-Schule wird ab jetzt gesund gegessen. Neben dem Pausenbrot gibt es ab sofort frisches Obst und Gemüse für die 340 Schüler der 15 Klassen: In einem Auswahlverfahren hat sich die Montanusschule qualifiziert und nimmt als eine von drei Schulen im Rheinisch-Bergischen Kreis an dem "EU-Schulobstprogramm" teil. Die Burscheider Grundschule erhält nun tägliche Lieferungen verschiedener Obst- und Gemüsesorten.
Dass diese Idee eine gewisse Dringlichkeit besitzt, wird bei dem Blick in die Brotdose klar: "Teilweise ist es erschreckend, was in den Pausen gefrühstückt wird", erklärt Schulrektorin Claudia Zimmermann. "Pizza, Schokoladen-Riegel und Schokoladenbrötchen sind keine Seltenheit. Wenn mal ein Körnerbrötchen darunter ist, ist das eine kleine Besonderheit."
Unter schlechter Ernährung leidet nicht nur die Figur der Kinder, sondern auch die Konzentrations- und Leistungsfähigkeit, beklagen die Lehrer. Obst und Gemüse hingegen unterstützten die kognitive Entwicklung der Kinder. "Jetzt erhalten wir täglich zwei verschiedene Sorten Obst und Gemüse von unserem Lieferanten. Kleine Teams aus den verschiedenen Jahrgangsstufen bereiten dieses dann für die Schulpause vor." Dass beim Zubereiten kleine Schnittwunden entstehen können, bleibt nicht aus: "Unsere Sanitätskoffer sind erneuert worden. Außerdem haben wir Plastikhandschuhe bereitliegen, die übergezogen werden, um vorzubeugen", berichtet die Rektorin weiter. Neben diesen Maßnahmen, wurden in jeder Klasse Hygienevorschriften besprochen.
Unterstützung erhält die Montanusschule nicht nur von den Schülern, sondern auch von den Eltern. "Kurz nach der Zusage haben wir einen Elternbrief formuliert und viel Feedback erhalten. Etwa sieben Mütter helfen täglich bei der Zubereitung des Essens", sagt Claudia Zimmermann. "Manche Gemüsesorten sind eben etwas schwerer zuzubereiten. Kohlrabis zu schälen, ist für die Kinder nicht ganz einfach."
Das Schulobstprogramm findet bei den Kindern viel Anklang. "Ich find’ das gut und auch lecker", sagt der neunjährige Tom. Und auch der elfjährigen Giulia gefällt das abwechslungsreiche Essen: "Sonst esse ich oft Schoko-Brote, aber das Obst mag ich auch gern", sagt die Viertklässlerin.