Burscheid Windkraft: Grünes Licht für die Öko-Beteiligung der Stadtwerke

Mit einer Summe in Höhe von einer Million Euro kauft sich der Versorger bei der Trianel Erneuerbare Energien ein. Der Rat hat zugestimmt, jetzt fehlt nur die Zusage der Kommunalaufsicht.

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Burscheid. In einer Sondersitzung hat der Rat am Dienstagabend in nicht-öffentlicher Sitzung grünes Licht für die Beteiligung der Stadtwerke Burscheid an einer Gesellschaft gegeben, die auf erneuerbare Energien setzt.

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Die Zustimmung der Kommunalpolitiker sei unstrittig gewesen, erklärte am Mittwoch Stadtwerke-Geschäftsführer Siegfried Thielsch. In nur zehn Minuten sei der Tagesordnungspunkt abgehakt worden. Zuvor hatten bereits Aufsichtsrat und Gesellschafterversammlung zugestimmt. Jetzt fehlt nur noch die Billigung des Vorhabens durch die Kommunalaufsicht.

Konkret beteiligt sich der Burscheider Versorger mit einer Investition in Höhe von einer Million Euro an der Firma Trianel Erneuerbare Energien (TEE). Mit der TEE und der Beteiligung von 38 Gesellschaftern wie zumeist Stadtwerken (darunter beispielsweise auch der kommunale Versorger aus Solingen) will Thielsch in den kommenden Jahren in Windparks an Land (Onshore) und Photovoltaik-Freiflächenanlagen in ganz Deutschland investieren — ertragreich, wie es ausdrücklich heißt.

Neben diesen Erträgen sehe Thielsch in der Investition ein grünes Engagement. „Wir nehmen die Verantwortung wahr, etwas gegen den Klimawandel zu tun.“ Es sei „die große Summe der kleinen Aktivitäten“, die etwas bewirke. „Die Energiewende ist ein Jahrhundertprojekt, wir wollen sie mitgestalten.“

Ausgeschlossen sei mit der Beteiligung auch nicht, künftig beispielsweise „hauseigenen“ grünen Strom anzubieten. Die Stadtwerke Langenfeld hätten lange Jahre auch nur in Gas und Wasser gemacht, seit anderthalb Jahren hätten sie nun Ökostrom im Angebot. Ausgeschlossen sei dies nicht. Auf jeden Fall müsse der Strom dann preiswerter sein. Als Konkurrenz zu der Belkaw, bei dem die Stadtwerke Burscheid stiller Gesellschafter sind, solle das Engagement nicht gesehen werden. „Wir wollen ihnen nicht die Kunden wegnehmen.“

Insgesamt planen die Gesellschafter der TEE ein 500-Millionen-Investment in den Ausbau der erneuerbaren Energien. Das Unternehmen kaufe „schlüsselfertige“ Parks, entwickele aber auch selbst neue Standorte — so genannte Weißflächen. Innerhalb der kommenden Jahre wolle die TEE Windparks und Photovoltaik-Anlagen mit einer Gesamtleistung in Höhe von 275 Megawatt aufbauen. Das reiche für die Versorgung von über 100 000 Haushalten.