Pre-Play-offs gegen Frankfurt DEG muss am Dienstag ran

Düsseldorf · Ein Sieg hätte gereicht füs Viertelfinale. Doch nach dem 0:4 gegen Mannheim müssen Düsseldorfs Eishockeyprofis schon in der ersten Play-off-Runde ran. Gleich am Dienstag geht es los gegen Frankfurt.

Der Düsseldorfer Alexander Ehl (links) im Duell mit dem Mannheimer Tyler Gaudet.

Foto: RP/Benefoto

Am Ende versuchten sie es im Rather Dome mit einem Klassiker. Da dröhnte das ewige „You‘ll never walk alone“ aus den Boxen. Was ja sonst nie bei Heimspielen der Düsseldorfer EG zu hören ist. Aber an diesem Sonntag schien die Hallenregie die DEG-Fans irgendwie aufmuntern zu wollen. Denn ihr Team hatte 0:4 gegen die Adler Mannheim verloren und das letzte Hauptrundenspiel der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) damit ohne Punkt beendet. Und weil die Kölner Haie parallel gewannen, ist der Traum vom direkten Sprung ins Viertelfinale geplatzt. Seit Mitte Januar stand die DEG durchgehend unter den ersten Sechs, doch nun am letzten Spieltag fiel sie raus.

Die Laune war hinterher entsprechend. Nicht nur bei den Fans, die ihre Plätze teils schon vor der Sirene verlassen hatten, auch bei den Beteiligten gab es lange Gesichter. Und das müsse auch so sein, sagte Trainer Roger Hansson: „Natürlich sind wir enttäuscht, wir waren so nah dran an den Top sechs.“ Allerdings sollte die Trauerphase nicht länger als „zwei, drei Stunden“ dauern, „dann müssen wir nach vorne schauen“. So sah es auch Kapitän Alexander Barta: „Das Gute im Sport ist ja, dass es schon am Dienstag weitergeht.“ Dann startet um 19.30 Uhr bereits die erste Play-off-Runde daheim gegen die Löwen Frankfurt. Am Freitag (19 Uhr) geht es in Frankfurt weiter, steht es dann 1:1, kommt es zum entscheidenden Spiel am Sonntag in Düsseldorf. Danach weiß die DEG, ob sie nur einen kleinen Umweg genommen hat oder ihre Saison bereits vorbei ist.

Das wäre umso bitterer, weil die Düsseldorfer ja eine überaus erfolgreiche Hauptrunde gespielt haben. Eine, die ihnen kaum jemand zugetraut hatte: Acht Siege mehr als Niederlagen, ein Punkteschnitt von deutlich mehr als 1,6 pro Spiel – das hatte in den vergangenen Jahren immer für einen Platz unter den ersten Sechs der Tabelle gereicht. Nur dieses Jahr eben nicht, weil es gleich sieben Teams gibt, die 90 und mehr Punkte geholt haben. Eins davon sind die Kölner Haie, die sich einfach „nicht abschütteln“ ließen, wie DEG-Manager Niki Mondt am Sonntag sagte.

Kölner zogen kurz vor dem
Ziel noch an der DEG vorbei

Zehn ihrer letzten vierzehn Spiele gewannen die Kölner. Auch am Sonntag mit 8:2 gegen Absteiger Bietigheim, womit sie kurz vor der Ziellinie noch an der DEG vorbeizogen. An einer DEG, die ihrerseits nicht mal eingebrochen war. Auch die gewann zehn ihrer letzten vierzehn. Ein Problem allerdings: Sie tat das jüngst immer nur nach Verlängerung oder Penaltyschießen, bekam also jedes Mal nur zwei statt drei Punkte.

Trotzdem hätte selbst so ein Sieg nun gegen Mannheim gereicht. Doch den gab es nicht. Am Ende stand gar die höchste Saisonniederlage. Was einerseits an einem starken Gegner lag, aber auch viel an der DEG selbst, bei der von allem etwas fehlte: Tempo, Ideen, Durchsetzungsvermögen, das nötige Spielglück, und spätestens nach dem 0:3 Ende des zweiten Drittels auch der Glaube. Erschwerend kam hinzu, dass diesmal selbst der sonst so überragende Henrik Haukeland im Tor nicht seinen besten Tag hatte. Beim 0:2 in der 28.Minute trudelte die Scheibe durch ihn durch und über die Linie. Ein echter Stimmungskiller für die Düsseldorfer unter den mehr als 12 500 Fans im Dome. Danach waren fast nur noch die Fans der Adler zu hören. Erst recht, als die DEG danach eine Riesenchance liegenließ und die Mannheimer vor der zweiten Pause noch auf 0:3 stellten.

Vielleicht wäre sogar noch etwas möglich gewesen, wenn Mikko Kousa zu Beginn des Schlussabschnitts das 1:3 besorgt hätte. Aber sein Penalty sah dermaßen uninspiriert aus, dass er den starken Mannheimer Torwart Arno Tiefensee nicht mal vor ein Problem stellte. Kurz später stand es auch schon 0:4. Da sah man dann immer mehr Leute auf den Tribünen ihre Handys zücken, um zu schauen, gegen wen es denn nun weitergeht. Das war nämlich noch spannend. Nürnberg, Frankfurt oder doch Meister Berlin – zwischendurch war alles möglich. Es wurden dann die Frankfurter, was zumindest kurze Reisen garantiert.

Und einen Gegner, gegen die die DEG auf dem Papier zumindest kein Außenseiter ist. Aber was heißt das schon in den Play-offs? Da geht alles bei Null los. Die schönste Zeit des Jahres sei das, heißt es im Eishockey immer.

So sehen sie das auch bei der DEG. Nur hätte niemand etwas dagegen gehabt, wenn die schönste Zeit für sie eine Woche später begonnen hätte.