Ausverkaufte Veranstaltung in Düsseldorf Tänzer feiern grandiose Rückkehr ins Rampenlicht
Kaiserswerth · Nach drei Jahren pandemiebedingter Pause waren die Vorstellungen der „Ballettgala 2023“ am Wochenende ausverkauft.
Das Wochenende war für Katrin Hansen wie ein Befreiungsschlag. Mehrere Jahre musste die Leiterin der Ballettschule Kaiserswerth darauf warten, dass die jungen Tänzerinnen das bei ihr erlernte Können in festlichem Rahmen präsentieren konnten. Am Samstag öffnete sich endlich der Vorhang in der Aula des Theodor-Fliedner-Gymnasiums für drei ausverkaufte Vorstellungen der „Ballettgala 2023“.
Ehrengast des Eröffnungsabends war Eva Grobstas-Mayer. Sie hatte vor 42 Jahren die Ballettschule Kaiserswerth gegründet und bis zum vergangenen Jahr geleitet, bevor ihre Mitarbeiterin Katrin Hansen die Verantwortung übernahm. In den pandemiebedingten Jahren der Zwangspause gab es zwar keine öffentlichen Auftritte, wohl aber im vergangenen Jahr die Teilnahme am „World Dance Contest“ im österreichischen Villach. Dabei erzielten die Kaiserswertherinnen mit viermal Gold, fünfmal Silber und einmal Bronze ein hervorragendes Ergebnis.
Auch in diesem Jahr kann man auf neue Medaillen hoffen. Gerade erst hat sich die Ballettschule beim Regional-Wettbewerb in Venlo den strengen Blicken der Juroren gestellt und darf im Juni mit 13 Tänzen zum Deutschen Wettbewerb nach München reisen. Diese von Hansen selbst choreografierten Tänze waren natürlich auch Bestandteil der zweistündigen Ballettgala im Theodor-Fliedner-Gymnasium. Insgesamt 35 kurze und längere Tänze kamen auf die Bühne. Man erlebte Auftritte der Ballett-Minis (ab vier Jahre) über die Kinder (ab sechs Jahre) und die Jugendlichen (ab zehn Jahre) bis hin zu den anspruchsvollen Leistungsklassen, bei denen junge Menschen erst ab dem Alter von zwölf Jahren teilnehmen dürfen. „Meine Mitarbeiterin Tereza Matos und ich erarbeiten Tänze für jede Altersstufe und jedes Niveau“, erklärte Katrin Hansen, „und wir achten natürlich auch auf die unterschiedlichen Charaktere der Mädchen. Am Ende steht dann eine abwechslungsreiche Abfolge, damit der Abend kurzweilig wird und viele Facetten des Tanzes sichtbar macht.“
Im Sommer startete die Ballettschule die Vorbereitungen
Als man im Sommer hoffen konnte, dass die Schrecken der Pandemie irgendwann nachlassen würden, begann in der Ballettschule die zeitaufwendige und anspruchsvolle Vorbereitung der Gala. Knapp 200 Kinder mussten einen Platz im Programm finden, und über 250 Kostüme für ein hinreißendes Farbenspiel sorgen. „Vieles kann man in der Grundausstattung bestellen, aber dann kommt die Maßarbeit mit den Änderungen und speziellen Applikationen“, erläuterte die Ballettchefin. Den Auftakt der Gala machte „Rubies“ mit 13 Mädchen in Rot, die sich mit fordernden Armbewegungen nacheinander auf die Bühne riefen. Die Zuschauer reagierten begeistert. Für die weitere Moderation des Programms hatte Katrin Jansen mit Jeremia Franken einen jungen Mann engagiert, der selbst einmal in Kaiserswerth getanzt hat. Dort lernte er auch Lea Koltermann kennen, die bereits mit vier Jahren in die Ballettschule kam und jetzt, mit 21 Jahren, zum letzten Mal für Kaiserswerth tanzte. Geradezu hinreißend war die Nummer „In my garden“: Ein kleines Beet voller gelber Sonnenblümchen wurde von Svenja Horster und Gloria Koetz mit grünen Gießkännchen dazu bewogen, die Köpfe ins Licht zu strecken. Um die „Ballett-Minis“ nicht zu überfordern, traten diese bei den Vorstellungen in unterschiedlicher Besetzung auf. Zusammen mit mehreren beeindruckenden Soli (Bianca Gabrisch, Valentina Hutter, Lena Krumphaar, Lea Liesenfeld, Lily Link, Lisa Nöthling, Vanessa Lüling, Nalumi Osaki) zeigte diese Ballettgala eine überaus gelungene Wiederkehr der Ballettschule ins Rampenlicht.