Neujahrsempfang in Schiefbahn Die Willicher CDU läutet das Wahljahr ein

Willich · Die Neujahrsempfänge von CDU und SPD in Willich richten sich traditionell vor allem an die ehrenamtlich engagierten Menschen in der Stadt. Den Auftakt machte die CDU am Sonntag in der Mensa des St.-Bernhard-Gymnasiums.

Beim Neujahrsempfang in der Mensa des St.-Bernhard-Gymnasiums konnte die Willicher CDU mit vielen Gästen aufs neue Jahr anstoßen.

Foto: Norbert Prümen

2025 ist Wahljahr in NRW. Und so begrüßte Guido Görtz, Vorsitzender der CDU in Willich, alle drei CDU-Bewerber um die politischen Vertretungen der Stadt in diesem Jahr: Martin Plum, der als CDU-Bundestagsabgeordneter bereits am 23. Februar zur vorgezogenen Bundestagswahl antreten wird, Bennet Gielen, am 14. September Bewerber um die Nachfolge von Landrat Andreas Coenen, und Bürgermeister Christian Pakusch, der sich um eine Wiederwahl im Amt bewirbt.

Plum beschrieb am Rande des Empfangs seine momentane Situation als „herausfordernd – neben dem parlamentarischen Betrieb in so kurzer Zeit noch einen Wahlkampf vorzubereiten“. Dieser finde zudem im Winter statt, diese Situation kenne man bisher so nicht. Im Rückblick auf seine bisherige Tätigkeit sei es ihm wichtig gewesen, im Kreis präsent und ansprechbar zu sein.

Er habe Themen aus dem Kreis in Berlin vorgebracht, wie etwa das RE10-Chaos, die Besteuerung der Grenzpendler und die Situation der Leiharbeiter. Ein wichtiges Thema sei der Antrag zur Vereinfachung der Situation für Ehrenamt und Vereinsarbeit gewesen, an dem er wesentlich mitgearbeitet habe.

In den nächsten Wochen stehen für ihn Wahlkampf-Termine an – teils mit prominenter Unterstützung unter anderem durch Wolfgang Bosbach am 14. Januar im Niederheider Hof, Jens Spahn (18. Januar, Kempen) und Ministerpräsident Hendrik Wüst (11. Februar). Wichtig sei ihm der Dialog mit jungen Menschen über die Social-Media-Kanäle oder durch die Besuche von Schulgruppen – in den vergangenen dreieinhalb Jahren seien mehr als 2000 junge Besucherinnen und Besucher nach Berlin gekommen.

Landratskandidat Bennet Gielen stellte Themen für den Kreis vor

Seine Ziele für eine zweite Amtszeit seien unter anderem die Verbesserung der wirtschaftlichen Lage im Kreis Viersen, der zweigleisige Ausbau der Bahnstrecke Dülken-Kaldenkirchen „und bei der deutsch-niederländischen Zusammenarbeit gibt es noch viel zu verbessern“, so Plum.

Im offiziellen Teil begrüßte Guido Görtz zuerst die zahlreich erschienenen Vertreter aus dem Ehrenamt, darunter etwa Karnevalisten, Schützen, Vertreter der Freiwilligen Feuerwehr und Hilfsorganisationen. „Wir starten gemeinsam in das neue Jahr. Sie wollen gemeinsam etwas bewegen und stark sein – das macht mich zuversichtlich“, so Görtz.

Für Plum war der Rückblick auf 2024 nicht gut, das Jahr sei geprägt gewesen von Krieg, Gewalt und wirtschaftlichen Sorgen. Er hoffe auf 2025, Deutschland sei ein großartiges Land mit innovativen Köpfen und vielen Ideen. „Es ist nicht zu spät, dieses Potenzial wieder zu wecken“, so Plum. „Besinnen wir uns auf die soziale Marktwirtschaft. Der Staat setzt den Rahmen, in dem man sich entfalten kann.“ Unter anderem gelte es, das Bürgergeld zu korrigieren, das ein „Fehler“ gewesen sei und durch eine neue Grundsicherung ersetzt werden müsse.

In Willich wenig bekannt ist bisher der Landratskandidat Bennet Gielen, der seine Themen für den Kreis vorstellte: Es gelte den Wechsel der geburtenstarken Jahrgänge in die Rente zu bewältigen, die Versorgung von Senioren vor Ort müsse verbessert werden, auch die Rahmenbedingungen für Familien müssten besser und die Schulen und Kreis-Bildungseinrichtungen gestärkt werden. In Sachen Finanzen sah Gielen den Kreis in der Verpflichtung zu sparen. Er wolle mit den Kommunen „auf Augenhöhe“ arbeiten: „Gemeinsam geht es besser“, so der 44-Jährige, der in Elmpt lebt und Erster Beigeordneter in Kempen ist.

Bürgermeister Pakusch stellte die Stärken des Lebens in Willich in „schwierigen, verrückten und anstrengenden Zeiten“ in den Mittelpunkt seiner Rede: Der Wirtschaft gehe es gut, die Gewerbesteuer habe 2024 mehr als 60 Millionen Euro für die Stadt erbracht und wichtige Projekte seien gestartet: Es sei etwa gesichert, dass mit Edeka ein Vollsortimenter nach Anrath kommen werde. Froh war er, dass sich in Willich keine extremen Parteien wie die AfD oder das BSW etablieren konnten. Als Bürgermeister lobte er sein Team in der Verwaltung auf allen Ebenen und meinte für sich selbst: „Ich habe richtig Bock weiterzumachen!“