Borkenkäferplage Auch die letzten Fichten im Diepental stehen bald nicht mehr
Leichlingen. · Der Borkenkäfer hat den Fichtenwald in Leichlingen dahingerafft.
Vom Wald im Diepental ist fast nichts mehr übrig. Rund drei Hektar an Bäumen, genauer gesagt Fichten, wurden in den vergangenen Monaten gefällt, bestätigt Förster Karl Zimmermann. „Es stehen zwar noch ein paar, aber die sind auch tot“, sagt Zimmermann. Auch sie werden in den kommenden Wochen gefällt: „Dann ist Diepental fichtenfrei.“
Angekündigt hatte Zimmermann die radikale Fällaktion bereits im Oktober. Rund 45 Hektar des Leichlinger Waldbestandes seien vom Borkenkäfer befallen, die Trockenheit der vergangenen beiden Jahre habe große Schäden hinterlassen. Nun sind der Ankündigung Taten gefolgt. Denn nicht nur im Diepental, sondern auch an anderen Stellen haben die Motorsägen unübersehbare Spuren hinterlassen. Beispielsweise im Bereich Roderbirken. „Dort ist schon ein Teil weg“, bestätigt Zimmermann.
Die weiteren Fällungen könnten noch bis nach Ostern dauern
Im Bereich Weltersbach sind ebenfalls viele Fichten betroffen. „Dort versuchen wir, die Fichten zu erhalten und mit Fallen gegen den Borkenkäfer vorzugehen“, sagt Zimmermann. Vom Erfolg scheint er aber nicht überzeugt: „Wir versuchen es, wir wollen uns ja auch nichts vorwerfen lassen. Ob wir es aber hinkriegen, ist zweifelhaft.“ Wenn es nicht funktioniert, muss auch dieser Fichtenbestand weichen. Im Herbst hatte Zimmermann angekündigt, dass die Fällaktionen bis Ostern durch sein sollen. Ist der Zeitplan zu halten? „Wir versuchen es, aber vielleicht dauert es doch etwas länger.“
Doch es gibt auch Hoffnung. Der ergiebige Regen und auch der Schnee waren gut für den Wald: „Es hat kontinuierlich geregnet, das Wasser konnte gut in den Boden sickern.“ Der Boden konnte also sein „Wasserreservoir“ wieder auffüllen. Davon profitieren vor allem Laubbäume: „Viele Bäume haben sich über den letzten Sommer herübergerettet und können sich jetzt erholen.“ Dabei gilt: Trockenschäden können Bäume noch kompensieren, Käferschäden nicht.
Wenn die kranken Bäume gefällt sind, wird mit dem Aufforsten begonnen. Eine bunte Mischung soll es laut Zimmermann werden. Ganz gezielt werden Baumarten gepflanzt, die besser mit der Trockenheit zurechtkommen, etwa Roteichen, Douglasien, Lärchen, Esskastanien oder Robinien. Doch auch Buchen und Eichen werden aus dem Wald nicht ganz verschwinden. „Es hat sich gezeigt, dass es besser ist, wenn Baumarten in Gruppen stehen. Wenn dann ein Baum abstirbt, überleben genügend andere.“ Erfolgversprechend seien Pflanzungen von Arten, die nicht ursprünglich von hier kommen.
Welche Bäume sich beim Konkurrenzkampf gut durchsetzen, zeigt sich im sogenannten Schulwald in Bremersheide. Vor rund 50 Jahren war dort mithilfe einer Schule aufgeforstet worden, und zwar mit verschiedenen Arten. Durchgesetzt haben sich dort hauptsächlich Lärchen und Buchen.
Doch bis in Diepental und Roderbirken wieder ein Wald steht, wird es wohl noch sehr lange dauern. cebu