Südamerikanische Küche in Düsseldorf Samba auf der Zunge – Brasilianisch essen in Düsseldorf
Düsseldorf · Bei einem gastronomischen Streifzug durch Düsseldorf lässt sich erleben, was die brasilianische Küche zu bieten hat.
Deutschland und Brasilien verbindet mehr, als es auf den ersten Blick scheint. Besonders in diesem Jahr, das 200 Jahre deutsche Einwanderung im größten Land Südamerikas markiert. Hätten Sie es gedacht? Schätzungsweise sechs Millionen Brasilianer haben heute deutsche Vorfahren. Das sind fast drei Prozent der gesamten Bevölkerung des südamerikanischen Landes, in dem immerhin mehr als 200 Millionen Menschen leben. Doch zieht es auch viele Brasilianer nach Deutschland, etwa nach Düsseldorf.
Das macht sich unter anderem in der spannenden Küche des südamerikanischen Landes bemerkbar, die auch in Düsseldorf zu finden ist. Etwa im Restaurant „Sucos do Brasil“ – und das bereits seit Jahrzehnten. Während das Lokal bis vor einigen Jahren noch am Wilhelm-Marx-Haus beheimatet war, liegt es mittlerweile an der Mühlenstraße in der Altstadt. Wie der Name des Restaurants verspricht, gibt es dort verschiedene brasilianische Säfte, etwa mit Mango, Avocado, Acai-Beeren, Ananas oder Guave.
Doch nicht nur die Getränke, auch die angebotenen Gerichte sind das Probieren wert. Da wären etwa die „Tira Gosta“ – kleine Tapas, die zu Cocktails oder Weinen gereicht werden. Klassiker der brasilianischen Küche gibt es natürlich auch: „Picanha“ etwa, das ist ein brasilianisches Rumpsteak (23,50 Euro), oder eine Feijoada. Das ist ein deftiger Eintopf aus schwarzen Bohnen, der mit verschiedenen Fleischsorten, zubereitet wird. Die Feijoada gilt als Nationalgericht des größten südamerikanischen Landes und wird klassisch mit geröstetem Maniokmehl, Bananen, Orangen und Reis serviert. Kostenpunkt: 17,50 Euro.
Doch nicht nur die bekannteren Gerichte des Landes finden sich auf der Karte wieder: Angeboten wird auch „Moqueca“, eine Art Eintopf mit stark afrikanischem Einfluss. Enthalten ist verschiedenes Gemüse, das mit Kokosmilch und Palmöl gekocht wird, dazu können Gäste eine Eintopfeinlage (Crevetten, Fisch, Hühnchen oder Rindfleisch) wählen. Preislich liegen alle Varianten unter 20 Euro.
Immer sonntags gibt es zudem ein wahres brasilianisches Street-Food in dem Laden: „Pastel de Feira“. Das sind gefüllte Pasteten mit einer dünnen Kruste, die in Öl frittiert werden. Gefüllt sind sie mit Fleisch, Käse, Gemüse oder einem Mix aus allem. Pro Pastete zahlt man 5,50 Euro, bestens geeignet als Snack auf die Hand oder als kleine Mahlzeit. In Deutschland ist die Spezialität bisher weitestgehend unbekannt.
Schlemmen und genießen
zum Festpreis möglich
Bekannter dürfte dagegen „Rodizio“ sein, eine Art brasilianisches All-you-can-eat mit viel Fleisch. Übersetzt bedeutet Rodizio übrigens „der Drehende“, was auf die Zubereitungsweise des Fleisches anspielt. Ursprünglich waren es die Gauchos – Landarbeiter, die Vieh gehalten und über große Steppen getrieben haben –, die über Lagerfeuern große Fleischspieße grillten. Bis heute steht also das brasilianische Fleisch im Mittelpunkt beim Rodizio, das einen ähnlich guten Ruf wie solches aus Argentinien und Uruguay hat.
Probieren kann man das im brasilianischen Restaurant „Rodizio Royal“ an der Elisabethstraße in Bilk. „Schlemmen und genießen auf brasilianische Art“, heißt es auf der Website des Lokals. Und das funktioniert so: Für einen Festpreis (aktuell 34,90 Euro pro Person; freitags und samstags 36 Euro, sonntags 31,90 Euro) können Gäste so viel essen, wie sie mögen. Dazu gibt es traditionell die Möglichkeit, Salate, Vorspeisen und Beilagen von einem großen Buffet auszuwählen. Passend dazu servieren die Kellner dann das gegrillte Fleisch vom Spieß – egal ob Rind, Würstchen, Hähnchen oder Schwein. Dieses wird mit scharfen Messern direkt vor dem Gast auf den Teller geschnitten. Da das Restaurant mit dem All-you-can-eat-Prinzip arbeitet heißt es zudem: Hat es geschmeckt, einfach mehr nachbestellen.
Wer dann immer noch nicht genug von der sehr vielfältigen brasilianischen Küche hat oder einfach mal selbst ein Rezept austesten möchte, wird ebenfalls fündig. Und zwar auf der Nordstraße in Pempelfort. Dort lockt der „Mercado Tropical“ – ein südamerikanischer Supermarkt mit großem Fokus auf brasilianische Produkte. In dem kleinen Laden, der bis oben mit Holzregalen, Kisten und Konserven zugestellt ist, findet man eine große Auswahl an Artikeln. Neben einer Vielzahl an Klassikern – etwa den Zutaten für eine Feijoada: schwarze Bohnen, Maniok-Mehl, brasilianische Wurstwaren – gibt es auch Tiefkühlware, die man schnell in der eigenen Küche zubereiten kann.
Dazu zählen dann etwa „Coxinhas“, die in Bars gerne als Tapas zu Bier serviert werden. Das sind gefüllte Teigtaschen in Tränenform, die oftmals Hühnchenfleisch und Gewürze enthalten. Die Coxinhas werden frittiert und können anschließend – ganz bodenständig – mit etwas Ketchup und Mayonnaise genossen werden. Der TK-Beutel kostet rund zehn Euro, die anderen Produkte liegen wegen der Importgebühren etwas über Durchschnittspreisen im Supermarkt. Ebenfalls empfehlenswert zu den leckeren Gerichten: eine brasilianische Limonade. Dann am besten die „Guaraná“ auswählen, die es in allen beschriebenen Restaurants und im Mercado Tropical gibt. Wohl bekomm‘s.