Ehrgeizige Ziele in Düsseldorf Flingern-Nord träumt weiter vom kompletten Glasfaser-Ausbau
Düsseldorf · Der Anschluss ans schnelle Internet soll weitergehen. Für ein weiteres Areal steht das trotz Versprechen im Ausschuss aus.
(ujr) Es ist kein Ruhmesblatt, das die Stadt und die Telekom beim Glasfaserausbau erworben haben – zumindest in den Augen einige Anwohner in Flingern-Nord. Für sie hat sich gleich an zwei Stellen eine vermeintliche Erfolgsmeldung als Ente erwiesen.
Los ging es Mitte Oktober mit einer von beiden Seiten verschickten Pressemitteilung. Diese verkündete, mit Düsseltal und Flingern-Nord seien die ersten beiden Stadtteile komplett an das Glasfasernetz angeschlossen. Am Flinger Broich waren jedoch offenbar aus Kostengründen einige Bürger nicht in den Ausbau einbezogen worden. Die Rede ist von neun Adresspunkten. Als sich eine enttäuschte Düsseldorferin bei der Redaktion meldete und die Stadt mit dem Sachverhalt konfrontiert wurde, wies die Verwaltung einigermaßen verschnupft auf die offenbar voreilige Telekom.
Der Marktführer hat sich dann um eine Lösung bemüht und Mitte Dezember mitgeteilt, die verbleibenden Haushalte könnten ab sofort einen Tarif buchen. Der Baubeginn sei für das Frühjahr 2025 geplant.
Scharte ausgewetzt, Schwamm drüber, ließe sich sagen. Vor allem wenn man bedenkt, dass insgesamt in den beiden Stadtteilen laut Telekom 33 500 Haushalte und Unternehmensstandorte angeschlossen wurden. Tatsächlich war der Fall damit jedoch nicht abgeschlossen.
Es meldete sich nach der ersten Berichterstattung der Vorstand des Kleingartenvereins am Bundesbahn-Umspannwerk, der südlich des Flinger Broichs ebenfalls in Flingern-Nord liegt. „Zu unserem Vereinsgelände, in dem über 70 Familien wohnen, gehören Ehrenpreisweg, Löwenzahnweg und Hagebuttenweg“, hieß es vom Verein in einem Leserbrief.
Die Telefonleitungen seien absolut marode, teilweise noch einfach mit Papier umwickelt. In relativ regelmäßigen Abständen fielen Defekte an. Die Telekom suche dann oft an mehreren Stellen, reiße die vereinseigene Privatstraße auf, manchmal sogar an derselben Stelle mehrmals hintereinander. „Auch wir gehören zu Flingern-Nord, und wenn Sie schreiben, unser Stadtteil hätte komplett Glasfaser, so fühlen wir uns wie bei Asterix und Obelix: Unser ,Dorf’ wird offenbar gänzlich vergessen.“
Als die Redaktion die Telekom zum Glasfaseranschluss auf diesem Areal ansprach, verwies diese an die Stadt. Das Gebiet werde aktuell von der Stadt Düsseldorf geprüft. Die Stadt wiederum betonte jetzt in einer Antwort an die Redaktion, sie sei weder Eigentümerin der Grundstücke noch der Straßen im benannten Gebiet. „Die Flächen sind im Eigentum der Deutschen Bahn AG bzw. der Bewohnerinnen und Bewohner. Unter diesen Umständen muss ein Glasfaserausbau zwischen der Deutschen Telekom und Flächeneigentümern abgestimmt werden.“