Schnelle Hilfe für Eltern in Düsseldorf Kein Kita-Platz – was nun?

Düsseldorf · Viele Eltern blicken mit Sorge auf den 1. Februar: Ab dann werden die Kita-Platz-Zusagen verschickt. Doch auch wenn man keine erhält, muss man nicht verzweifeln. Wir zeigen, wie es trotzdem mit einem Betreuungsplatz klappen kann.

Auf der Suche nach einem Betreuungsplatz kann die Plattform „Lilovi“ des Familienvaters und ehemaligen Tagesvaters Julien Metiner helfen.

Foto: Julien Metiner

In wenigen Tagen erfahren Eltern, ob es mit dem ersehnten Kita-Platz für das Kind klappt – und damit die Rückkehr in den Job. Doch auch wenn die Zusage ausbleibt, muss das nicht das Aus bedeuten. Wir zeigen, wie es weitergehen kann.

Warum es mit dem Kita-Platz noch klappen kann

Wer in der ersten Vergaberunde leer ausgeht, sollte die Hoffnung nicht aufgeben: Erfahrungsgemäß werden bis zum Start des Kita-Jahres im August Nachrückplätze frei. Wichtig: Dafür muss man die „Wiedervormerkung“ im persönlichen Eltern-Login im Kita-Navigator „aktivieren“. Das Jugendamt schreibt die Eltern Anfang Mai an und informiert über dieses Vorgehen.

Wie man Tageseltern finden kann

Tagesmütter und -väter können mehr als ein Trostpflaster für Eltern sein, die keinen Kita-Platz bekommen haben. Gerade für Kinder unter drei Jahren können sie die bessere Betreuungsoption sein, da die Kleinen in einer familiären Atmosphäre betreut werden. Bei der Suche hilft die Stadt über den i-Punkt-Familie (Heinz-Schmöle-Straße 11-13, Tel: 8998870). Die Stadt stellt eine Such-Plattform über das „Düsseldorfer Info-System Tagespflege“ bereit (https://kindertagespflege.duesseldorf.de/suche/). Dort kann man seine Suchkriterien eingeben (etwa Entfernung, Betreuungszeiten) und sich die Tagespflegestellen anzeigen lassen. Eine große Hilfe für Eltern kann die Plattform „Lilovi“ sein. Als Familien- und Tagesvater wusste Julien Metiner aus eigener Erfahrung, wie nervenaufreibend und zeitaufwendig die Suche nach einem Betreuungsplatz für Eltern sein kann und wie sehr wiederum Tageseltern auf ein schnelles „Füllen“ freier Plätze angewiesen sind, um empfindliche Einnahmeneinbußen zu vermeiden. Und so gründete er vor einigen Jahren eine Online-Plattform, um Eltern und Betreuer zusammenzubringen.

Der große Vorteil auf lilovi.de/kinderbetreuung/duesseldorf: Eltern können mit nur wenigen Klicks erfahren, welche Einrichtung im bevorzugten Gebiet zum gewünschten Zeitpunkt einen Platz frei hat – was eine Herumtelefoniererei unnötig macht. Zudem können Eltern dort auch Bewertungen von Familien einsehen, sich zum Beispiel auch Fotos und Konzept der Einrichtung ansehen. Julien Metiner: „Solche Bewertungen schaffen mehr Vertrauen.“

Tipps für die Auswahl einer Kindertagespflege

Sein Kind in fremde Hände zu geben: Das fällt vielen Eltern nicht leicht. Deswegen sollten Familien für sich erst einmal klären, was ihnen bei der Fremdbetreuung eigentlich alles wichtig ist. Die beste Methode, um eine Kindertagespflege zu finden, sei die Mundpropaganda, „also eine Empfehlung von Freunden“, findet Metiner, der als Familienvater und ehemaliger Tagesvater beide Seiten kennt. Dadurch entstehe „automatisch ein Vertrauen zwischen den Eltern und der Kindertagespflegeperson“. Das sei enorm wichtig, denn „beide Parteien werden sich dann an jedem Werktag begegnen, wahrscheinlich während mehrerer Jahre. Alle kleinen Probleme werden immer größer, wenn das Verhältnis nicht vertrauensvoll ist.“ Eltern sollten daher vor ihrer Entscheidung alle Fragen geklärt haben und vor allem ein gutes Gefühl haben.

Julien Metiner empfiehlt Eltern zum Beispiel auch, vorab das Konzept der Kindertagespflege durchzulesen: „Zum Schreiben ist jede Einrichtung verpflichtet.“ Beim Erstgespräch könnten Eltern fragen, warum die Person Kindertagespflegeperson geworden ist, wie sie gleichzeitig auf die verschiedenen Bedürfnisse ihrer Tageskinder reagiert, wie die Mittagsruhe abläuft (ist sie für alle Kinder verpflichtend oder nicht?), wie sie es schafft, während der Betreuungszeiten zu kochen und was die Kinder eigentlich genau zu essen bekommen (Fleisch, vegetarisch, Bio-Lebensmittel etc.).

Andere Fragen an die Betreuungsperson könnten sein: Wie oft werden Ausflüge unternommen? Wie läuft die Eingewöhnung ab? Wie hoch ist das Verpflegungsgeld? Gibt es feste Bring- und Abholzeiten oder flexible Zeiten? Wie ist die Vertretung geregelt, wenn die Kindertagespflegeperson ausfällt? Natürlich sollte man vor Ort auch auf die Atmosphäre achten (entspannt, stressig, angenehm, ehrlich), sich die Gestaltung der Räume ansehen, etwa den Spielbereich. Metiner: „Fühlt man sich da wohl?“ Das Bauchgefühl der Eltern sei sehr wichtig.

Den Arbeitgeber nach Hilfe fragen

Einige Unternehmen bieten eine betrieblich unterstützte Kinderbetreuung an. Daher lohnt es sich, beim Arbeitgeber nachzufragen, ob es möglicherweise eine Kooperation mit einer öffentlich geförderten Kita, einer privat-gewerblichen Einrichtung oder einer Kindertagespflege-Stelle gibt. Besteht eine Zusammenarbeit mit einer privat-gewerblichen Einrichtung, kann man sich direkt bei der dortigen Kita-Leitung melden. Bei einem Angebot in einer Kindertagespflege-Stelle ist die vom Arbeitgeber beauftragte Fachberatungsstelle der richtige Ansprechpartner.