Mehrheit für großen Wunsch steht Verkehrspolitiker wollen Tunnel in Gerresheim absegnen
Düsseldorf · Der Wunsch ist Jahrzehnte alt, jetzt wird er erfüllt: Die Verkehrspolitiker der großen Fraktionen wollen am kommenden Mittwoch einer neuen Unterführung am Bahnhof Gerresheim zustimmen.
(ujr) Für die Sitzung des Verkehrsausschusses am Mittwoch zeichnet sich eine Zustimmung für eine neue Unterführung am Bahnhof Gerresheim ab. Das ergab eine Umfrage bei CDU, SPD, Grünen und FDP. Damit ist das Ja des Stadtrates am 21. November programmiert. Für die Bürger geht damit ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung: eine barrierefreie Verbindung zwischen den beiden Teilen des unteren Gerresheim. Die Kosten werden aktuell auf 40 Millionen Euro beziffert, wobei auf die Stadt 22 Millionen Euro entfallen. In frühestens acht Jahren soll die Unterführung fertig sein.
Die Hartnäckigkeit der Bürger zahlt sich damit aus – man kann aber auch sagen, dass es endlich damit vorbei ist, dass man sie vertröstet. Denn schon 2010 lag ein Siegerentwurf für eine breite Unterführung vor, die den heutigen schmalen Zugang, erreichbar nur über Treppen, ersetzen sollte. Das Vorhaben wurde aber immer wieder verzögert. Der damalige NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst (CDU) verkündete 2020, das Land stelle für die Modernisierung inklusive Ausbau einer Personenunterführung 18 Millionen Euro bereit. „Der barrierefreie Ausbau der Station und die Verbreiterung der Unterführung, die auch von Radfahrern bequem genutzt werden kann, macht den Bahnhof Gerresheim zu einer modernen Verkehrsstation.“
2022 gab es dann die kalte Dusche. Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) strich das Projekt wegen zu hoher Kosten. Diesen Widerstand hat er jetzt aufgegeben. Dazu beigetragen hat sein Votum für einen Autotunnel in Heerdt, der die Hochstraße an der Benediktusstraße ersetzen soll, sowie der jüngste Beschluss der Bezirksvertretung 7 für die neue Unterführung. Im Vorfeld hatte der Bürger- und Heimatverein Gerresheim eine Resolution dafür verfasst, die von zahlreichen Vereinen und Organisationen unterstützt wurde.
Diese Einigkeit überzeugt auch die Fraktionen im Rathaus. „Wenn das die attraktivere Variante ist und die Verwaltung diese jetzt anbietet, sollten wir dieses Angebot annehmen“, sagt CDU-Fraktionschef Rolf Tups. Martin Volkenrath (SPD) spricht von einem klaren Vorteil für den ganzen Bezirk . „Wir teilen die Meinung unsrer Bezirkspolitiker.“ Mirja Cordes (Grüne): „Die Variante ist teurer, aber sie sollte es uns wert sein.“ Man sollte zusätzlich für Radler einen Anschluss an die Rampenspitze erstellen. Für FDP-Fraktionschef Manfred Neuenhaus „ist die Entscheidung überfällig. Wir haben das seit mehr als 20 Jahren versprochen“.