12 500 Baumängel am Dome
IDR prozessiert nach acht Jahren um Schadensersatz.
Düsseldorf. Im September vor acht Jahren wurde der Rather Dome eröffnet. Doch bis heute gab es offenbar keine offizielle Bauabnahme für die Multifunktions-Halle. Denn die städtische Tochter IDR als Bauherr liegt mit dem Unternehmen Imtech im Clinch. Es war neben anderen mit dem Bau des Gebäudes beauftragt. Insgesamt waren 12 500 Baumängel am Dome festgestellt worden, von denen viele auf Kosten der IDR beseitigt werden mussten. Gestern ging es vor dem Landgericht um 700 000 Euro, die Imtech zurückzahlen soll.
Es war eine ganze Liste von kleinen und größeren Fehlleistungen, die abgearbeitet wurden. Horst T., Veranstaltungs-Meister in städtischen Diensten, hatte Anfang 2008 an mehreren Begehungen teilgenommen. So habe es Probleme bei der Versiegelung der Fertigbeton-Teile gegeben. Auch beim Brandschutz gab es Beanstandungen, die angeblich auch unumstritten waren.
Für Ärger sorgten außerdem Probleme mit der Beschallungsanlage, die gebogenen Scheiben rund um die Eisfläche seien nicht fachgerecht eingesetzt worden und an anderer Stelle hätten sich Bodenplatten gelöst.
Diese Reparaturen sollten dann von anderen Firmen ausgeführt werden. „Das ist meines Wissens auch geschehen“, so der Veranstaltungsmeister. Das Gericht stellte fest, dass es nach den Akten keine offizielle Bauabnahme gegeben habe, sondern lediglich eine „Status-Feststellung“ über die Zahl der Mängel.
IDR-Chef Denis Rauhut bedauert, dass sich das Verfahren nun schon so lange hinzieht: „Es ist aber nicht unüblich, dass es bei einem Bauwerk wie dem Dome Mängel in der Ausführung gibt.“ Die Stadt als Auftraggeber habe sich völlig korrekt verhalten. Es sei absolut normal, die 700 000 Euro Kosten zurückzufordern.
Bis zu einer Entscheidung wird es aber noch einige Zeit dauern. Gestern beauftragte das Landgericht erst mal einen neuen Sachverständigen, der die Mängelliste prüfen soll. Wann der Prozess fortgesetzt wird, steht noch nicht fest.