Airbag-Klau: Ist Serientäter gefasst?

Nach einer Serie von Kfz-Einbrüchen im Quartier Central ist ein Mann in Haft.

Düsseldorf. Seit Ostern hat es in den Tiefgaragen und auf den Straßen des Quartier Central in Pempelfort 30 Autoeinbrüche gegeben. Die Täter haben in erster Linie Airbags und Steuergeräte teurer Wagen erbeutet. Jetzt konnte die Polizei einen Autoknacker dingfest machen. Wie sie am Freitag bekannt gab, haben die Beamten in der Nacht zum 17. Juli einen 29-Jährigen an der Schinkelstraße festgenommen.

Die Polizisten hockten sich mit einem Nachtsichtgerät bei Regen ins Gebüsch und hofften, einen der Autoknacker auf frischer Tat ertappen zu können. Als sie den 29-Jährigen beobachteten, wie er sich an einem Luftschacht zu schaffen machte, schlugen die Beamten zu. „Wir hatten schon vorher die Vermutung, dass der Schacht als Beute-Ablageplatz oder als Fluchtweg genutzt wird“, sagt Jürgen Franke, Leiter des Kfz-Kommissariats. Und tatsächlich wurden bei dem 29-Jährigen Airbagteile und professionelles Werkzeug gefunden, mit dem Navis oder Konsolen von Luxuskarossen fachgerecht ausgebaut werden können. Das Diebesgut stammt aus Einbrüchen an der Prinz-Georg-Straße.

Der Mann lebt in London, stammt aber aus dem Baltikum. Regelmäßig sei er mit seinem eigenen Luxuswagen per Fähre von Dover nach Calais übergesetzt. Einen festen Job, um die Londoner-Wohnung und das Auto zu finanzieren, hat er nicht. Stattdessen wird davon ausgegangen, dass er seinen Lebensunterhalt mit dem Verkauf des Diebesgutes bestreitet. Bei ihm wurden Quittungen für Luftpolsterfolie gefunden. Die Polizei vermutet, dass er das Diebesgut verschickt hat.

In England ist der Täter bereits wegen Hehlerei aufgefallen. Hier ist gewerbsmäßige Bandenhehlerei der Vorwurf. Bisher kann ihm nur eine Tat nachgewiesen werden. Jetzt setzt die Polizei alles daran, ihn der 29 anderen Delikte zu überführen. Aus Erfahrung glaubt die Polizei nicht, dass er alleine gehandelt hat. Sie weiß nur, dass er sehr professionell vorgegangen ist. „Solche Leute zu fassen ist sehr schwierig“, sagt Franke.