Altbier-Safari durch Hausbrauereien

Zweistellige Steigerungsraten: Düsseldorf Marketing und Tourismus (DMT) bietet neue Führungen an.

Düsseldorf. Warum trinken wir in Düsseldorf eigentlich Altbier? „Das liegt am Klima“, sagt Eberhard Fischer. Das ist heutzutage ja fast an allem schuld. Aber am Altbiertrinken? „Im Rheinland ist es einfach zu mild für untergärige Hefe“, erklärt Fischer — so weit konnten Brauereien früher ihre Produktionsstätten nicht herunterkühlen. „Deshalb ist ja auch Kölsch eigentlich ein Altbier — nur eben ein helles.“

Eberhard Fischer hat selbst lange in der Brau-Industrie gearbeitet — zuletzt sogar die Sünner-Brauerei geleitet. Eine Kölsch-Brauerei wohlgemerkt. Aber sein Düsseldorfer Herz hing immer am Altbier. Und sein Unternehmerherz zog es in die Selbstständigkeit. „Leider habe ich keine Brauerei geerbt“, bedauert Fischer. Also hat er die „Altbier Agentur“ gegründet. Seine Altbiersafari durch fünf Hausbrauereien ist der neueste Clou im Portfolio der Düsseldorf Marketing und Tourismus GmbH (DMT).

Das wurde nach dem durchschlagenden Erfolg im vergangenen Jahr erweitert. „Wir hatten zweistellige Steigerungsraten bei all unseren Führungen“, freut sich Geschäftsführerin Eva-Maria Illigen-Günther. Ein Plus von 28 Prozent bei den individuellen Führungen, die von kleinen Gruppen gebucht werden können. 21 Prozent plus bei den Hop-on-Hop-off-Bussen. Und besonders deutlich: 29 Prozent Steigerung bei den fremdsprachigen Führungen. „Das war sicher auch dem Song Contest geschuldet“, so Illigen-Günther.

In diesem Jahr sollen jetzt die roten Hop-on-Hop-off-Busse öfter fahren, auch der Altstadtrundgang mit anschließender Schiffstour zum Hafen wird am Wochenende öfter angeboten.

„Aber wir nehmen auch ein völlig neues Angebot auf: Düsseldorf All Inclusive“, sagt Illigen-Günther. Dahinter verbergen sich eine Bustour durch die Stadt, ein Besuch auf dem Rheinturm und ein Rundgang über die Kö und durch die Altstadt. „Düsseldorfs schönste Seiten“, sagt die DMT-Chefin — in gerade einmal zwei Stunden.

Eberhard Fischers Altbier-Safari hingegen hat sich inzwischen längst in der Stadt selbst zum Geheimtipp entwickelt. „Ich war ganz erstaunt, dass ich zu 50 Prozent Düsseldorfer Teilnehmer habe“, sagt der Veranstalter.

Für 22,50 Euro — fünf Alt inklusive — will er die Besucher in 120 Minuten zu Bierexperten machen. Dazu gehören wichtige Informationen, wie etwa, dass Jan Wellem einst ein eigenes Reinheitsgebot nur für sein Altbier erließ.

Und noch wichtiger: Von Altbier bekommt man laut Fischer keinen Kater — weil es wenig Restzucker hat und dem Körper genauso viel Flüssigkeit zuführt wie entzieht. Wenn es einer wissen muss, dann Eberhard Fischer.

Der 43-Jährige ist ein Mann, der nicht nur stolz sein Alter verrät, sondern auch seinen Geburtstag: „23. April“, lacht er. „Das ist der Tag des deutschen Biers.“ Passt doch.