Experimente mit Düften und das teuerste Shampoo der Welt

100 Aussteller aus zehn Ländern präsentieren ab morgen ihre neuesten Kreationen im Maritim-Hotel.

Düsseldorf. Parfüms, die es eigentlich noch gar nicht gibt, Duftexperimente und Duftkompositionen, das teuerste Haarshampoo der Welt mit weißen Trüffeln, ein Schlangenserum gegen Falten — die Global Art of Perfumery erwartet die Fachbesucher ab Samstag mit zahlreichen Neuigkeiten. 100 Aussteller aus zehn Ländern präsentieren im Maritim-Hotel 200 Marken. Erwartet werden am Samstag und am Sonntag zur 4. Parfüm-Messe rund 1000 Fachhändler, Einkäufer und Branchenexperten.

Duftexperte Frank Schnitzler veranstaltet gemeinsam mit Bernd Kruschka (vertritt mit der Cospar GmbH eine Kooperation für inhabergeführte Parfümerien) und Frank Hartmann (organisiert Innofairs Fachmessen) die Parfüm-Tage. Er verspricht: „Bei dieser Messe wird die Duft-Langeweile aufgebrochen!“

Im Mittelpunkt stehen wiederum Parfüms für Individualisten — und ihr Marktanteil wachse, verkündet Frank Schnitzler. So erfahren die bislang als „Nischenparfüms“ gescholtenen Düfte mit der neuen Bezeichnung „Artistikparfüms“ auch formal eine Aufwertung durch ihre starke Präsenz.

Und auch für sie gilt zunehmend, was für klassische Marken schon lange gilt: Der Duft alleine reicht nicht, auch Flacon, Karton, Flasche, Handhabung und die Story um den Duft müssen stimmen, damit die Kreation ein Erfolg wird. Auch diesbezüglich seien Artistik-Parfümeure äußerst erfinderisch, lobt Schnitzler. So wurde das 1965 kreierte Parfüm Saxonia aus den neuen Bundesländern neu aufgelegt. Das Produkt mit dem Beinamen „Duft der Chefsekretärin“ war schon in der damaligen DDR ein Renner und wurde eifrig auch nach Osteuropa exportiert. Und wer das englische Königshaus zu seinen Kunden zählen kann, punktet ohnehin: „Das ist das schönste Parfüm der Welt“, schwärmt Frank Schnitzler über den Duft „Quelque Fleurs“.

Ohnehin kann sich die Branche über ein Umsatzplus freuen: „Der Umsatz konnte um 4,3 Prozent gesteigert werden“, berichtete Kruschka. Besonders Damendüfte und die Dekorative seien dafür verantwortlich. Willi Förster, Inhaber der gleichnamigen Parfümerie an der Oststraße, freut sich über die bevorstehende Parfüm-Messe. 35 Prozent seiner Düfte im Sortiment sind mittlerweile Artistikparfüms — Tendenz steigend. „Die sind zwar ein wenig teurer als die klassischen Düfte, so ab 100 Euro, aber immer mehr Kunden lieben das Besondere und Individuelle. Solche Düfte gibt es nur exklusiv in wenigen, ausgesuchten Geschäften. Ich bin gespannt auf die neuen Kreationen und was ich für unsere Kunden einkaufen werde!“