Noch bis 5. Januar in Düsseldorf Ramadhani Brothers begeistern in Apollo-Show
Düsseldorf · Die Ramadhani Brothers Ibrahim Mwaimise und Fadhili Rashidi begeistern mit ihrem Auftritt das Publikum im Apollo Varieté. Sie haben an mehreren Wettbewerben teilgenommen und im Februar „America‘s Got Talent“ gewonnen.
Sie genießen den Applaus allabendlich. Für die Artisten Ibrahim Mwaimise und Fadhili Rashidi ist das etwas Besonderes. Denn sie stehen zum ersten Mal auf einer Varieté-Bühne und verzaubern nicht nur das Publikum, sondern bringen es auch zum Staunen und Luftanhalten. Als die „Ramadhani Brothers“ sind sie der Schlussakt der derzeitigen Apollo-Show Nostalgia. Sie sind Hand-auf-Hand-Akrobaten. Und für die beiden, die Freunde, aber keine Brüder sind, sind es nicht nur akrobatische Höchstleistungen mit den Händen. Beeindruckend ist es, wie der Jüngere, Ibrahim, sich beim Kopf-an-Kopf-Balanceakt an zwei Leitern (eine an jeder Seite) festhält und sie dann rauf und runter klettert.
Aber das ist längst noch nicht alles. Mit seinem 75 Kilogramm schweren Partner auf dem Kopf gleitet er die Treppe hinunter, begibt sich langsam bis zum Rand der Bühne direkt zum Publikum, geht dann rückwärts zurück, noch mal die Treppe hoch und dann genießen die beiden den Schlussapplaus und lachen. „Ich fühle nur, Fadhili redet“, sagt Ibrahim lächelnd.
Ibrahim (26) und Fadhili (36) sind ein außergewöhnliches Gespann. Immer zu Scherzen aufgelegt – auch beim Gespräch mit der Redaktion. Da erzählen sie so ganz nebenbei, dass sie sich bei der Nummer unterhalten. Nicht übers Wetter, aber über die Situation auf der Bühne. „Ich muss doch Ibrahim sagen, wo er hingehen muss“, erklärt Fadhili. Denn er dürfe nicht nach unten gucken. Es sei alles eine Sache der Balance, sagt Ibrahim. Die beiden Jungs sind zwar muskulös, aber bei beiden sind es vor allem die Halsmuskeln, die stark sind. „Es sind die inneren Muskeln“ erklärt Fadhili. Die außergewöhnlichen Akrobaten stammen aus Daressalam in Tansania. Fadhili Rashidi wollte schon früh Artist werden, hat verschiedene Genre gelernt und wusste dann: Die Hand-auf-Hand-Akrobatik ist sein Ding. Er sei früher mit anderen Partnern aufgetreten, aber Ibrahim und er, das sei wie Topf und Deckel.
Als Ramadhani Brüder
starteten sie ihre Karriere
Die beiden passten einfach zusammen. Seitdem sind sie gemeinsam unterwegs. Ibrahims Talent entdeckte sein Onkel. Der war Lehrer in einer Artistenschule und förderte seinen Neffen schon in der Grundschule. 2017 trat er erstmalig öffentlich auf: in einer Lodge vor Touristen in Tansania. Er war Mitglied in einer Gruppe, die Pyramiden bauten, also Mann auf Mann.
Dann kam Fadhili, „der zehn Kilo weniger wiegt als ich“. Als Ramadhani Brüder starteten sie ihre außergewöhnliche Karriere außerhalb ihres Heimatlandes. Aber nicht auf der Bühne oder im Zirkus, sondern zunächst bei Wettbewerben. Sie begannen in Australien bei „Australia’s Got Talent“, waren in Frankreich, Rumänien und Spanien bei der Show dabei. Sie kamen bis ins Halbfinale beim „Supertalent“ bei RTL, erreichten bei der französischen Version der Show sogar das Finale. Sie waren in Slowenien und Italien dabei – und immer erfolgreich.
Beim Original in den USA erreichten sie den 2023 den fünften Platz, und im Februar dieses Jahres gewannen sie sogar den Wettbewerb in einer abgewandelten Form. Solche Wettbewerbe und vor allem der Sieg helfen, mehr Engagements zu bekommen, sagen beide und verschweigen nicht, dass jeder Wettbewerb sehr harte Arbeit sei. Acht Stunden Training am Tag. Und Übungen mit allerhöchsten Schwierigkeitsgraden, die auf der Apollo-Bühne nicht zu sehen sind.
Ihre Pläne, an Wettbewerben teilzunehmen, ist aufgegangen, sie waren mit André Hellers Tour „Afrika! Afrika!“ durch Europa unterwegs und traten sogar in Kanada beim Cirque du Soleil auf. Aber Düsseldorf ist jetzt ihre erste richtige Bühne. Und dort trainieren sie auch an der frischen Luft.