Düsseldorf Arbeitsmarkt: 30 Flüchtlinge sind zurzeit im Job

Peter Wege von der Arbeitsagentur Düsseldorf über Qualifikationen und Berufsaussichten von Flüchtlingen.

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Düsseldorf. Der Aufruf von Ashraf Alhoumadi und sein Wille, sich in Düsseldorf zu integrieren, hat viele bewegt. Integration ist für ihn aber nicht nur eine Frage der sozialen Akzeptanz. Auch auf dem Arbeitsmarkt will der 36-Jährige Fuß fassen. Die WZ hat mit Peter Wege von der Agentur für Arbeit gesprochen, wie es mit der Integration von Flüchtlingen auf dem Arbeitsmarkt aussieht.

Herr Wege, welche Chancen hat Ashraf Alhoumadi als Ingenieur, in Deutschland eine Stelle zu bekommen?

Peter Wege: Wenn man unterstellt, dass sein Diplom als Ingenieur hier anerkannt wird, er gut Deutsch spricht und das Asylverfahren abgeschlossen ist, kann man sicherlich von sehr guten Chancen sprechen: Ingenieure werden gesucht. Allerdings muss er bereit sein, bundesweit zur Verfügung zu stehen, das heißt, für eine Stelle auch umzuziehen.

7170 Flüchtlinge leben zurzeit in Düsseldorf. 1166 haben einen verfestigten Aufenthaltsstatus. Wie viele Flüchtlinge sind denn bereits auf den Arbeitsmarkt vermittelt worden?

Wege: Etwa 30 Menschen üben zurzeit einen Beruf aus. Darunter sind ein Mechatroniker, ein Fahrzeuglackierer, ein Bauzeichner, ein Softwareentwickler, ein Schneider und ein Koch. Sie alle haben die Tätigkeit in ihrem Herkunftsland ausgeübt, haben ihren Abschluss anerkennen lassen und ihre Kenntnisse in einem Praktikum aufgefrischt. Voraussetzung für eine Berufstätigkeit ist natürlich auch eine Aufenthaltserlaubnis.

Anfang September wurde der Integration Point bei der Agentur für Arbeit eingerichtet. Was wird dort gemacht?

Wege: Der Integration Point ist die erste Anlaufstelle für Flüchtlinge mit Bleiberechtperspektive und Wohnsitz in Düsseldorf. Beim sogenannten Profiling werden neben Identität und Aufenthaltsstatus auch Sprachkenntnisse und Qualifikationen abgefragt. Dann werden Integrationskurse, Lehrgänge zum Spracherwerb und Praktika vermittelt. 3300 Flüchtlinge werden zurzeit im Integration Point betreut, 1000 davon sind in Lehrgängen oder machen ein Praktikum.

Welche Qualifikationen bringen die meisten Flüchtlinge mit?

Wege: 50 Prozent der Flüchtlinge haben keine Kenntnis der deutschen Sprache. Der Weg zu einer beruflichen Integration führt aber nur über Spracherwerb. Und das braucht einfach Zeit.