Bäderkonzept: Oberkassel steht auf Platz eins der Sanierungsliste
Oberbürgermeister Geisel will mit Grundstücksverkäufen Erlöse erzielen, um die neuen Schwimmanlagen zu finanzieren. Immerhin geht es um eine Gesamtinvestition von rund 65,57 Millionen Euro.
Düsseldorf. Eigentlich sollte Roland Kettler, Chef der Düsseldorfer Bädergesellschaft, bereits vor gut zwei Jahren ein Konzept für die Bäderlandschaft der Landeshauptstadt bis zum Jahr 2020 vorstellen. Doch das war damals von der politischen Mehrheit und Ex-Oberbürgermeister Elbers dann doch nicht erwünscht. Jetzt heißt der Oberbürgermeister Thomas Geisel und der preschte am Freitag beim Thema vor.
Der Verwaltungschef möchte nicht nur die Grundversorgung für Schulen und Vereine sicherstellen, sondern bis zum Jahr 2020 eine „vollständig modernisierte Bäderlandschaft“. Dies will Geisel „in möglichst wirtschaftlicher Form hinbekommen“. Dazu will er Standorte im Umfang reduzieren, durch Wohnungsbau oder Grundstücksverkäufe Erlöse erzielen, um die neuen Schwimmanlagen zu finanzieren. Immerhin geht es um eine Gesamtinvestition von rund 65,57 Millionen Euro.
Und so durfte dann Bäderchef Kettler endlich sein Planungsszenario präsentieren, das in ähnlicher Form schon lange in den Schubladen geleggen haben dürfte. So geht es in erster Linie um die Sanierung des Gartenhallenbades Oberkassel, des Allwetterbades Flingern sowie der Hallenbäder in Benrath und Unterrath. „Diese Standorte sind abgebadet“, beschreibt Kettler den Sanierungsstau.
Die ersten Überlegungen für diese Standorte im Überblick:
Standort Oberkassel: Das Gartenhallenbad an der Lütticher Straße rutscht nach der plötzlichen Schließung aus statischen Gründen vor einem Monat auf Platz eins der Sanierungsliste. Die Verwaltung favorisiert einen Neubau am heutigen Standort. Wie in Bilk soll es zwei Becken geben, das zweite für die Nichtschwimmer und die trendigen Aquafitnesskurse. Geschätzte Kosten für ein neues linksrheinsches Bad: 11 Millionen Euro. Laut Sportdezernent Burkhard Hintzsche könnte das Projekt konkret ab Anfang 2016 geplant und ab 2017 gebaut werden. Als Eröffnungstermin sieht OB Geisel „Weihnachten 2018“ als möglich an.
Standort Flingern: Das Allwetterbad soll auch wieder ein solches werden (heute ist es nur als Freibad zu nutzen). Roland Kettler sieht auf dem bestehenden Gelände den Neubau eines Beckens mit acht Bahnen für Schul- und Vereinsschwimmen. Kettler verweist auf steigenden Schülerzahlen und Neubaugebiete in Flingern und Gerresheim. Das Freibad soll für 3,2 Millionen Euro saniert werden, die Kosten für das zusätzliche Kombibad werden mit 17,6 Millionen Euro veranschlagt. Die Planung soll ebenfalls 2016 stattfinden, mögliche Eröffnung wäre im Jahr 2019.
Standort Benrath: 1959 gebaut ist das Hallenbad Benrath an der Regerstraße ebenfalls nicht im besten Zustand. Die Bädergesellschaft möchte das Bad als Mehrgenerationen—Gesundheitsbad am bestehenden Standort neu bauen. Flächen im Obergeschoss könnten an externe Dritte vermietet werden, um die Gesundheitsangebote zu erweitern. Geschätzte Kosten für ein neues Bad im Süden: 22,7 Millionen Euro. Während Bezirkspolitiker die Paulsmühle ebenfalls als Schwimmbad-Standort sehen, plädiert Sportdezernent Hintzsche für die Beibehaltung der alten Bäder-Standorte, um die Zeitplanung nicht zu verzögern. Er geht heute von einer Neueröffnung in Benrath in 2020 aus.
Standort Unterrath: Und nach Hintzsches grober Berechung soll im selben Jahr in Unterrath ein Neubau das in die Jahre gekommene Bad an der Mettlacher Straße ersetzen (geschätzte Kosten: 11 Millionen Euro). Auf dem heutigen Gelände werde geprüft, das 25-Meter Sport- und Familienbad in ein Gebäude mit weiteren städtischen Einrichtungen zu integrieren.