Spendenaufruf leicht gemacht Betterplace.org: Die Welt ein wenig besser machen

Bei Betterplace.org können soziale Projekte unkompliziert um Spenden bitten. Allein in Düsseldorf wurden 630 000 Euro gesammelt.

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Düsseldorf. Im Düsseldorfer Trebecafé wird ein neues Bügeleisen gebraucht. Doch wo soll das Geld herkommen? Tina Dietrich von der Diakonie weiß, wo sie es sammeln kann. Mit ein paar Klicks aktualisiert sie den Spendenaufruf auf der Plattform Betterplace.org — und hofft dann auf Spender.

Foto: Diakonie

Betterplace wurde 2007 in Berlin gegründet. Sucht ein soziales Projekt Spenden in Form von Geld oder Zeit, kann es auf der Internetplattform einen Aufruf starten. In einem kurzen Text beschreibt man, worum es geht, Bilder veranschaulichen die Idee des Projekts. Dazu wird sehr konkret angegeben, was und wie viel gebraucht wird — ein Bügeleisen, Stifte oder Schlafsäcke und Isomatten — dann kann das Spenden losgehen. Unkompliziert, mit nur ein paar Klicks und Bezahlung per Paypal, Kreditkarte, Bankeinzug oder Paydirekt, kommt die Spende dann bei der Organisation an.

Doch nicht immer sind die Spendenaufrufe Selbstläufer. In so einem Fall springen seit 2013 in Düsseldorf ehrenamtliche Botschafter ein. Andreas Schröter (61), Carolin Storch (31) und Laura Schmitz (24) sind drei davon. Beruflich machen sie eigentlich etwas ganz anderes — wollten aber in ihrer Freizeit etwas Gutes tun. Projekten, die über Betterplace inserieren wollen, stehen sie beim Spendenaufruf mit Rat und Tat zur Seite.

„Es kommt oft vor, dass Leute, die eine gute Idee haben, nicht besonders internetaffin sind“, sagt Andreas Schröter. Zum einen beraten die Botschafter Organisatoren persönlich — wie mache ich mein Projekt bekannter? Wie vernetze ich die verschiedenen Online-Kanäle? Und wie mache ich den Auftritt besonder attraktiv? Die Botschafter haben Ideen.

„Wir überlegen auch gemeinsam, wo die Projekte noch Spenden sammeln können. Wie sie zum Beispiel Sponsoren finden“, sagt Carolin Storch. Außerdem organisierten sie auch Workshops und Vorträge, bei denen sich Ehrenamtliche informieren können und Aktionen, die die Arbeit bekannter machen.

Auch Tina Dietrich von der Diakonie ist immer wieder mit den Botschaftern in Kontakt — obwohl sie im Umgang mit der Plattform schon ein „alter Hase“ ist. Mit dem Trebecafé — einem Ort, an dem Mädchen und junge Frauen, die auf der Straße leben, Schutz finden — haben sie das Angebot 2008 zum ersten Mal genutzt. „Die Seite ist toll aufbereitet“, sagt sie. Es sei einfach, mit den Spendern in Kontakt zu treten. Ein Spendenbutton lasse sich auch auf der eigenen Homepage verankern. Transparent könne man Spender im Nachhinein über die Entwicklung des Projektes informieren. „Wo hat man schon diese Möglichkeit, immer wieder Bilder zu schicken, auf denen Spender sehen: Mein Geld ist angekommen?“, sagt Tina Dietrich. Die Plattform spreche außerdem ein jüngeres Publikum an. Insgesamt sei sie ein großer Zugewinn.

Finanziert wird die Arbeit im Hintergrund der Plattform durch Dienstleistungen für Unternehmen — für manche Firmen werden beispielsweise eigene Spendenplattformen zu bestimmten Themen gestaltet — private Spenden oder Förderungen. Seit es die Düsseldorfer Plattform gibt, wurden hier bereits etwa 630 000 Euro gesammelt. 281 Düsseldorfer Projekte sind aktuell online — 236 konnten sich schon über Spenden freuen. „Viele Ehrenamtler gehen sehr enthusiastisch an die Sache heran“, sagt Andreas Schröter. Seine Kollegin Laura Schmitz ergänzt: „Wir helfen ihnen, mit ihrem Projekt voran zu kommen.“