BlaueTonne auf Schrumpfkurs
22 300 Haushalte haben die neuen Behälter bisher bestellt. Für Kellerstandorte werden eventuell kleinere Tonnen eingeführt.
Düsseldorf. Die versuchsweise Einführung der Blauen Tonne ist aus Sicht der Stadt positiv verlaufen. Sie spricht von "großer Resonanz". Bis gestern haben 22 300 Haushalte den neuen Service bestellt, rund 18 000 Tonnen sind schon ausgeliefert worden. Diese Zahlen nannte Umweltdezernentin Helga Stulgies im Fachausschuss.
Trotzdem ist die Blaue Tonne auf Schrumpfkurs: CDU-Experte Rüdiger Gutt stellte gestern die Einführung kleinerer Behälter in Aussicht. Damit sollen die Probleme gelöst werden, die sich in vielen Kellern ergeben haben. Hintergrund: Die kleinste bestellbare Tonnengröße hat 120 Liter Volumen.
Ist sie mit Papier vollgepackt, wiegt sie mehrere dutzend Kilo. Die Abholung wird aber nur im Teilservice angeboten: Das heißt, dass die Nutzer sie selbst vor die Tür stellen müssen. "Wie soll das gehen? Ich kann das auf keinen Fall", beschwerte sich deshalb Hausbesitzer Erich Keuper (71) vor kurzem im Gespräch mit der WZ.
Zwar kündigte Gutt an, dass es ab 2009 auch einen (kostenpflichtigen) Vollservice geben soll, Awista-Mitarbeiter würden die Tonnen dann holen. Aber: Aus Gründen des Arbeitsschutzes dürfen sie keine so schweren Behälter hochhieven. "Deshalb denken wir über die Einführung kleinerer Tonnen nach."
Für einige Probleme hat auch die Abstimmung der Leerungstermine gesorgt. Offenbar waren auf einigen Tonnen die falschen Tage genannt. "Das wird sich noch einspielen", hofft Rüdiger Gutt.
Noch keine endgültige Lösung gibt es auch für die Häuser, in denen Platz für weitere Tonnen fehlt. Es wird darüber nachgedacht, Altpapier dort mit so genannten Papiersäcken zu sammeln. Und noch eine Frage bleibt offen: Laut Gutt machen sich einige Hausbesitzer Sorgen über die Brandgefahr durch das viele Papier im Haus. Ob es wirklich höhere Risiken gibt, konnte die Feuerwehr gestern nicht sagen.