Frau Direktor sammelt Hotels
Annette Klaus hat eine Leidenschaft: Hotels. Drei Stück hat die 46-Jährige jetzt schon beisammen. Das Frühstück serviert sie manchmal selbst.
Düsseldorf. Ihre Geheimwaffe ist die Marmelade. An den Wochenenden probiert Anette Klaus selbst neue Rezepte aus. Aprikose mit dunkler und weißer Schokolade war das Letzte. "Ich habe gedacht, die reicht den ganzen Sommer, aber nach einer Woche war sie weg", staunte die 46-Jährige selbst. Annette Klaus hat eine Leidenschaft - das sind Hotels. Am 1. Juli übernimmt sie die noble Villa Viktoria. Damit hat sie dann ein kleines Imperium von drei Hotels aufgebaut.
Für Annette Klaus, die aus dem niedersächsischen Rinteln stammt, kam nie etwas anderes als die Hotellerie in Frage. Nach der Ausbildung arbeitete sie unter anderem in Kanada, danach ging es ins Rheinland. Sieben Jahre lang leitete die Wahl-Düsseldorferin das Sorat Hotel. Vor neun Jahren wagte sie den Schritt in die Selbstständigkeit und übernahm das Hotel National an der Schwerinstraße: "Ich hatte die Idee, ein kleines, Inhaber geführtes Hotel mit einer ganz persönlichen Note zu betreiben."
Der zweite Streich folgte Anfang 2004. Da kam das Hotel Auszeit Auf’m Hennekamp dazu. "Weil es international so gut lief", sagt Annette Klaus. Doch auch damit war die Hoteldirektorin aus Leidenschaft noch nicht zufrieden. Als jetzt die Villa Viktoria zum Verkauf stand, konnte die 46-Jährige nicht widerstehen: "Das ist ein Haus im Fünf-Sterne-Bereich mit 40 wunderschön eingerichteten Suiten."
Alle Betriebe führt Annette Klaus nach dem Garni-Prinzip. Das heißt, es gibt nur Frühstück. Dort kann man nicht nur die selbst gekochte Marmelade genießen, die Chefin übernimmt auch manchmal den Frühstücksdienst: "Ich glaube, die Gäste finden das toll."
Den Hauptanteil der Gäste machen Geschäftsreisende und Messegäste aus, aber es kommen auch immer mehr Touristen: "Wir bemerken sofort, wenn ein Konzerttermin für die LTU-Arena bekannt gegeben wird. Für das Datum gibt es sofort zahlreiche Buchungen."
Während des Weihnachtsmarktes sind die Betten an den Wochenenden belegt: "Die holländischen Besucher bleiben inzwischen oft fürs ganze Wochenende." Aber auch die Kultur lockt immer mehr Städtetouristen an, vor allem die großen Kunstausstellungen.
Dagegen scheint die überregionale Vermarktung der größten Kirmes am Rhein weniger gut zu funktionieren. Während der München oder Stuttgart mit ihren Volksfesten Besucher aus aller Welt anlocken, ist die Außenwirkung in Düsseldorf beschränkt: "Ich habe in 20 Jahren noch nicht einen Gast gehabt, der zur Kirmes gekommen ist. Da müsste man sich mal etwas einfallen lassen."
Das überlässt Annette Klaus aber lieber den Experten. Denn sie hat gerade von einem Ehepaar ein Rezept für Pflaumen-Marmelade bekommen. Das muss dringend ausprobiert werden...