Düsseldorf CDU: Man gewinnt alles oder verliert alles
Die Landtagskandidaten der Christdemokraten wollen bei den Wahlen am 14. Mai alle vier Düsseldorfer Wahlkreise zurückerobern.
Düsseldorf. Mit einem Begriff aus dem Präsidentschaftswahlkampf der Vereinigten Staaten läutete CDU-Parteichef Thomas Jarzombek am Montag den Landtagswahlkampf in der Landeshauptstadt ein. Die verglich er mit einem so genannten „Swing State“. Und das ist ein US—Bundesstaat, in dem der Wahlausgang zwischen den Kandidaten der Demokraten und der Republikaner knapp ausfallen wird. „In solchen Swing States ist die Wahr- scheinlichkeit groß, dass man alles gewinnt oder alles verliert. Und das gelte eben auch für Düsseldorf.
Alles gewinnen, das ist natürlich das Ziel und bedeutet für die vier Düsseldorfer Landtagskandidaten Angela Erwin, Olaf Lehne, Peter Preuß und Marco Schmitz, dass sie ihren Wahlkreis direkt holen müssen. Den 4:0-Sieg jedoch, den peilt ebenso die SPD an, der dies bei den vergangenen NRW-Wahlen 2012 auch gelang. CDU-Parteichef Jarzombek erklärte dazu am Montag: „Laut einer Umfrage von ,Election.de’ steht es zurzeit 2:2.“ Erwin und Lehne hätten in ihren Wahlkreisen die Nase vorn.
Die Kandidaten im Überblick, ihre Themenschwerpunkte und wie sie den Wahlkampf gestalten wollen:
Marco Schmitz: Der 38-jährige Mann aus der Bezirksvertretung 7 kandidiert im Wahlkreis 41 (Osten) und zum ersten Mal für den Landtag. Seine Erfahrungen als Verwaltungsleiter beim Deutschen Städtetag möchte er einbringen: „Ich bekomme die Probleme mit, die die Städte mit dem Land haben.“ Zum Schwerpunktthema Bildung kritisiert er, dass der Unterrichtsausfall nicht schulscharf erfasst werde. „Wir können mit dem Handy unsere Schritte zählen, das sollte bei den Unterrichtsstunden doch auch der Fall sein“, kritisiert er die rot-grüne Landesregierung. Schmitz möchte sich für mehr Vertretungslehrer einsetzen. Er will zudem jedem Gymnasium ermöglichen, sich selber zu entscheiden, ob es zu G 9 zurückkehren will. Im Wahlkampf sucht er den persönlichen Kontakt zu den Wählern auch in Kneipen.
Angela Erwin: Die 36-jährige Rechtsanwältin und stellvertretende CDU-Kreisvorsitzende tritt im Wahlkreis 42 (Westen) an. Ihr Thema ist die innere Sicherheit. Sie prangert an, dass „Düsseldorf ein Paradies für Einbrecher ist“. Zudem sei die Zahl der Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung extrem angestiegen. Deshalb fordert die Tochter des verstorbenen Oberbürgermeisters Joachim Erwin: „Wir brauchen mehr Polizei.“ Angela Erwin würde sich für eine Ausweitung der Videoüberwachung einsetzen, in Bussen und Bahnen, in der Altstadt. Im Wahlkampf setzt sie nun auf Hausbesuche: „Das ist zwar erst mal eine Überwindung, bei fremden Menschen zu klingeln.“ Doch die würden das Gespräch schätzen, auch wenn sie am Ende nicht die CDU wählen.
Peter Preuss: Der 63-Jährige bezeichnet sich selbst als „alten Hasen“ in der Riege, kandidiert im Wahlkreis 43 (Süden). Er ist bereits seit 2005 Mitglied des Landtags. Der Sozialpolitiker möchte insbesondere dem Fachkräftemangel entgegenwirken. Im Gesundheitswesen will er, „die Rahmenbedingungen in den Stadtteilen sicherstellen.“ Die Versorgung durch Hausärzte und Krankenhäuser sowie die Nahversorgung seien wichtig, damit die Menschen so lange wie möglich in ihren Stadtteilen bleiben können. Bislang hat Preuss im Gegensatz zu Angela Erwin noch zurückhaltend plakatiert. „Da gibt es in der Schlussphase des Wahlkampfs eine deutliche Verdichtung“, kündigt er an. Zudem suche er das Gespräch in den Einkaufszentren in Benrath und in Garath.
Olaf Lehne: Der 55-jährige Rechtsanwalt sitzt für die CDU im Stadtrat und kandidiert im Norden (Wahlkreis 40). Von 2005 bis 2012 war er bereits Landtagsabgeordneter, arbeitete im Ausschuss für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr. Lehne: „Genau dahin will ich gerne zurück.“ Für Düsseldorf sieht er u.a. die Rheinquerung nach Lörick als wichtig an. Auch der Rhein-Ruhr-Express (RRX) sei wesentlich für die Stadt. Man bekomme durch das Projekt zusätzlichen Lärmschutz an den Gleisen. Allerdings ist für Lehne klar, dass es „in Angermund eine begrünte Deckellösung“ geben muss. Die aktuell viel diskutierte Einführung von Tempo 30 in Großstädten lehnt er ab. Im Wahlkampf setzt Lehne auf Veranstaltungen, so mit Ex-NRW-Verkehrsminister Oliver Wittke am 22. April im Zentrum plus in Rath.