Düsseldorf CfR Links will nicht unter neuem Bad leiden

Stadt plant Hallenbad nun an der Pariser Straße — auf einem Teil der Anlage des Fußballvereins.

Foto: Sergej Lepke

Düsseldorf. Seit fast sieben Monaten ist das Oberkasseler Hallenbad wegen Bau- und Statik-Mängeln geschlossen. Erst schlug OB Geisel einen Ersatzneubau an gleicher Stelle (Lütticher Straße) vor und der Rat segnete es ab. Jetzt plötzlich soll, wie die WZ berichtete, ein neuer Standort mit Tempo durchgesetzt werden: Auf dem Gelände der Bezirkssportanlage Pariser Straße, Heimat des CfR Links. Bereits am Mittwoch soll der Sportausschuss dies absegnen, der Rat dann am 10. September Fakten schaffen. Reibungslos freilich wird das neue Bad mit Blick auf den Rhein nicht durchgehen, denn der CfR Links meldet Protest an.

Zu den Details: Das neue Hallenbad soll ein 25-Meter- plus Lehrschwimmbecken mit Hubboden und ein Becken für Kleinstkinder bieten. Unter dem Dach sollen zudem eine Gymnastikhalle, ein Veranstaltungsraum sowie Praxisräume (Physiotherapie) Platz finden, grob geschätzte Gesamtkosten: 14,2 Millionen Euro.

Dafür allerdings muss die alte Sporthalle des TSV Jahn an der Pariser Straße ebenso weichen wie gut die Hälfte des zweiten (Aschen-)Sportplatzes des CfR Links. Und davon ist der florierende Fußballverein mit allein 17 Jugendmannschaften (inklusive starker Mädchenteams) alles andere als angetan: „Grundsätzlich begrüßen wir ein Bad an der Stelle, aber wir fürchten, dass unser Spielbetrieb massiv eingeschränkt werden könnte“, sagt Vereinspräsident Christian Bauer. Zwar habe die Stadt in einem ersten Gespräch Ersatz in Form eine Kunstrasenfeldes (70 mal 50 Meter) versprochen. Bauer: „Aber so viel Platz bleibt da gar nicht übrig, wenn man nicht den Deich anknabbert.“

Abgesehen von diesen Bedenken spricht viel für den „neuen“ Bäderstandort. Vor allem ist er wirtschaftlicher, denn das Gelände an der Pariser Straße gehört schon der Stadt. Und das an der Lütticher Straße lässt sich sicher lukrativ verkaufen für neue Wohnhäuser. Zudem ist er bestens an den ÖPNV angebunden, es gibt reichlich Raum für Parkplätze und eine Unterkellerung ist wohl auch nicht erforderlich.

Geht jetzt alles schnell klar, könnte 2017 Baubeginn sein, Anfang 2019 stünde dann die Eröffnung des neuen Bades an.