„Coffee to go again“: Kampf der Becherflut

Stadt prüft Angebote zur Müllvermeidung, einige Cafés bieten schon Mehrweg-Becher an.

Düsseldorf. Auf dem Weg zur Arbeit, in der Mittagspause oder wann auch immer: Viele Menschen finden es offenkundig praktisch und schön, ihren Kaffee im Gehen zu trinken. Dass der „Coffee to go“ im Pappbecher eine beträchtliche Umweltbelastung darstellt, ist eine unerwünschte Nebenwirkung, der nun immer mehr Anbieter, Verbraucher und auch Städte den Kampf ansagen. Schätzungen gehen von mehr als 100 000 Einwegbechern aus, die im Jahr im Müll landen, etwa 60 pro Kopf. Erschwerend hinzu kommt, dass die Pappbecher in der Herstellung auch viele Ressourcen verbrauchen.

Auf Antrag von CDU und Linken beauftragte der Umweltausschuss gestern die Stadtverwaltung, verschiedene Modelle der Kampagne „Coffee to go again“ zu untersuchen und Möglichkeiten zur Abfallvermeidung bei den Pappbechern zu eruieren. In Freiburg zum Beispiel existiert ein Mehrweg-Pfandsystem. Tatsächlich gibt es auch in Düsseldorf bereits Bäckereien oder Cafés, die sich gegen den von der Deutschen Umwelthilfe als „Fluch“ bezeichneten Coffee-to-go-Becher stemmen. Zum Beispiel „Ihr Bäcker Schüren“, der Bio-Bäcker mit inzwischen fünf Filialen in Düsseldorf. Wer hier einen Kunstoffbecher oder ein Glas zum Kaffee-Fassen mitbringt, kriegt 20 Cent Rabatt auf jedes Heißgetränk. Ähnlich ist das Angebot bei „Die Kaffee“ in Pempelfort.

Ende Juni wird ein „Düsseldorf-Becher“ eingeführt, den unter anderem Terbuyken oder Woyton übernehmen. Und das junge Unternehmen „Cup for Cup“ bietet ab nächster Woche in mehr als 30 Cafés ausleihbare Becher für einen Euro Pfand an.

Schon werden, welch Wunder in Deutschland, hygienische Probleme diskutiert. So warnte der Kaffeeverband davor, dass mitgebrachte Becher stets sauber sein müssten, wenn sie zum Abfüllen übern Tresen gereicht werden — und si sollten dann möglichst nie die Kaffeemaschine berühren.