Conzen: „Die Stadt muss beim Bücherbummel helfen“

OB und alle Parteien wollen den Buchhändlern helfen — aber keine Übernahme durch die Stadt.

Foto: Nanninga

Düsseldorf. „Der Bücherbummel darf nicht sterben“, das ist die einhellige Meinung aller Politiker, mit Oberbürgermeister Thomas Geisel an der Spitze. „Es ist eine Veranstaltung mit hoher Strahlkraft. Ich würde den Wegfall zutiefst bedauern“, sagt er. Er werde sich für ein Fortbestehen einsetzen und könnte sich eine organisatorische Unterstützung durch die Stadt vorstellen.

Der Ansicht ist auch Bürgermeister Friedrich Conzen (CDU). Die Stadt tue ja sonst nicht so viel für die Literatur, sagt er. Für einen Einzelnen sei das viel Arbeit, daher schlägt er konkret vor: „Die Kulturverwaltung muss helfen, sie muss gegebenenfalls mitmachen. Ich könnte mir für diese Aufgabe auch die ehemaligen Quadriennale-Mitarbeiter vorstellen. Angela Eckert-Schweizer ist ja das Organisieren gewohnt.“

Clara Deilmann, Kultursprecherin der Grünen, möchte nicht, dass die Stadt den Bücherbummel übernimmt. „Das entspricht nicht meiner Vorstellung von Kulturförderung. Die Buchhändler müssen die Veranstaltung wollen und selbst durchführen. Es kann nicht die Aufgabe der Stadt sein, Veranstaltungen zu machen, wenn andere sich der Verantwortung entziehen.“ Ihr Vorschlag: „Verwaltung und Buchhändler überlegen gemeinsam, wie es weiter gehen soll. Wir werden bei der Lösungsfindung gern helfen.“

Cornelia Mohrs, kulturpolitische Sprecherin der SPD, hofft, dass nach dem Rückzug von Bernd Gossens andere Buchhändler die Organisation in Teilen übernehmen. „Entsprechende Gespräche müssen geführt werden.“ Wie die WZ berichtete, hat Kulturdezernent Hans-Georg Lohe damit bereits angefangen.

FDP-Experte Manfred Neuenhaus schlägt einen Runden Tisch vor. „Wir sollten alle Buchhändler und die anderen Beteiligten zusammenbringen, um herauszufinden, wer welche Ideen hat.“ Und er dankt Gossens für sein bisheriges Engagement: „Er hat das immer toll gemacht.“

Ob sich tatsächlich Buchhändler finden, die Kapazitäten für die Organisation einer solchen Groß-Veranstaltung haben, ist ungewiss. Festlegen will sich zurzeit niemand. Viele äußern sich wie Hartmut Ober von „Der Bücher Ober“: „Ich bin vor allem überrascht. Der Bücherbummel hat Düsseldorf zur Ehre gereicht. Es wäre bedauerlich, wenn es ihn nicht mehr gäbe.“ Die Buchhändler wollen sich in der nächsten Woche treffen.