Das Fünf-Millionen-Ding mit den „Uwe Seelers“

Die beiden Düsseldorfer Dirk Kehrberg und Frank Urbas schrieben mit der Vuvuzela die Erfolgsgeschichte der Fußball-Weltmeisterschaft.

Düsseldorf. Es war eine Punktlandung. Kaum hatte sich Deutschland im Oktober vergangenen Jahres durch das 1:0 in Russland für die Fußball-WM qualifiziert, tauchten die ersten Tröten in den Sportgeschäften auf. Experten waren sich sicher, dass sich die Fans den Namen dieser "Uwe Seelers" oder "Wauwauzelas" niemals merken würden.

Ein Irrtum. Inzwischen weiß jedes Kind, was eine Vuvuzela ist. Und die beiden Düsseldorfer Gerd Kehrberg und Frank Urbas dürfen sich wie die Weltmeister fühlen: Fünf Millionen Vuvuzelas haben sie inzwischen verkauft.

Die Erfolgsgschichte begann vor zwei Jahren. Da erzählte ein Freund von seinem Urlaub in Südafrika. Und auch von dem ohrenbetäubenden Lärm der "Uwe Seelers" im Fußball-Stadion. Kehrberg, damals noch Manager der Sportfreunde Siegen, und Urbas hörten mit Interesse zu.

Schnell kam die Idee auf, dass die Vuvuzelas auch bei uns ein Verkaufs-Hit werden könnten. Die beiden Düsseldorfer sicherten sich die Lizenz zu Herstellung und Vertrieb der Instrumente für ganz Europa.

Ihnen war von Anfang an klar, dass die Tröte in der unerträglichen Lautstärke in Deutschland wenig Freunde findet. Kehrberg: "Darum haben wir von Anfang an einen Schalldämpfer einbauen lassen. Damit sind sie bis zu 20 Dezibel leiser. Leider ist es uns bis heute nicht gelungen, klar zu machen, dass unsere Vuvuzelas mit dem Original aus Südafrika nicht vergleichbar sind."

Mit dem Ende der WM sollen die Tröten nicht verstummen. Auch wenn Bundesliga-Vereine wie Dortmund oder Bremen den Vuvuzelas Stadionverbot verordnet haben, sind Kehrberg und Urbas von ihrem Produkt überzeugt: "Wir werden es weiterentwickeln. Außerdem wächst das Interesse im Ausland. Gerade erst hat Celtic Glasgow 7000 Vuvuzelas geordert. Als erster großer Verein in Europa."