Immobilien: Frankonia investiert in Düsseldorf 700 Millionen Euro
Höchstes Haus im Medienhafen ist fertig, Baustart für Heine-Gärten in Oberkassel.
Düsseldorf. Vor gut einem Jahr schaltete die Frankonia AG in der WZ Anzeigen für die Heinrich-Heine-Gärten. Dann wurde es still um das Projekt - so wie für viele andere in der Immobilienbranche auch. "2009 war ein schwieriges Jahr, wir mussten den Vertrieb für die Heine-Gärten erst einmal auf Eis legen", sagt Uwe Schmitz, Vorstandschef der Frankonia AG.
Die eigentliche unternehmerische Leistung sei gewesen, das geforderte höhere Eigenkapital zu besorgen und die Banken zu überzeugen, ihren Teil zum Gelingen beizusteuern. "Das ist gelungen", freute sich Schmitz. "Von 1,6 Milliarden Euro Projektvolumen sind 85 Prozent durchfinanziert, das Eigenkapital ist auf 750 Millionen Euro verdoppelt." Fast die Hälfte des Geldes wird in Düsseldorf investiert.
Das Unternehmen vom Niederrhein gehört zu den wichtigsten der Branche und hat in Düsseldorf seinen größten Markt. Vor allem bei den Wohnvorhaben sieht Schmitz Düsseldorf hinter München und Hamburg vorne. "Diese Stadt ist in 15 Jahren immer schöner geworden." Diese Projekte sind fertig oder geplant:
Sign Der 76 Meter hohe Glasturm von Stararchitekt Helmut Jahn (Chicago) ist fertig. Markante Zeichen: Ganz oben ein sechs Meter hohes voll verglastes Tonnengewölbe. Eine Fassade aus 1440 Einzelglaselementen, die je 280 Kilogramm wiegen. Jede Etage bietet 660 Quadratmeter Fläche ohne Stützen. Kosten: 80 Millionen Euro. Vier Etagen sind bereits von einer Anwaltskanzlei bezogen. Schmitz hat gegen den Trend gebaut und hofft nun, "dass die Bude voll wird".
Heinrich-Heine-Gärten 313 Wohnungen und Stadtvillen entstehen an der Hansaallee. Das ist Heerdt, heißt aber - so haben es die Bauherren des Ufa-Kinos auch schon gemacht - für den Investor Oberkassel. Baustart in acht Tagen, fast 40 000 Quadratmeter Wohnfläche, Gesamtkosten 148 Millionen Euro.
Schmitz will nur beste Qualität liefern und formuliert dies so: "Wir bauen die Denkmäler von morgen." So erklärt sich auch der Quadratmeterpreis von fast 5000 Euro. Die Decken sind bei der Frankonia stets mindestens drei Meter hoch, da ist parallel Wohnen im Loft-, Altbau- oder Palaisstil möglich.
Schmitz weiß, dass auch das vermögende und nach Düsseldorf strebende Publikum begrenzt ist. Deswegen werden "nur" 60 bis 70 der Wohnungen an Eigennutzer verkauft, der große Rest an institutionelle Anlieger, die als Vermieter auftreten.
Andreasquartier Das alte Land- und Amtsgericht in der Altstadt ist mit 360 Millionen Euro das größte Vorhaben. Noch ist unklar, ob das Amtsgericht zum Hotel wird. Alternativ klettert die Zahl der Wohnungen auf 200. Preise: 4000 bis 7500 Euro pro Quadratmeter. Daneben Büros, Geschäfte, Gastronomie. Baustart: Anfang 2011.
KWS183 Die Abkürzung steht für Kaiserswerther Straße 183. Das Gewerbeobjekt kostet 34 Millionen Euro und hat 3600 Quadratmeter. Baustart im August.
Übrige Projekte: die Königskinder im Medienhafen (100 Mio, Luxuswohnen in zwei Türmen), das Business-Gebäude Panta Rhei in der Airport City (38 Mio) sowie ein Wohnprojekt an der Mecumstraße (18 Mio Euro).