Düsseldorf Der Müllberg soll in die Breite wachsen

Der Antrag für die geplante Süderweiterung der Zentraldeponie Hubbelrath wird nächste Woche eingereicht. Auf der Homepage wurde inzwischen eine Bürgerinfo gestartet.

Foto: D. Young

Düsseldorf. Der Düsseldorfer Abfallentsorger Awista macht Ernst mit der angekündigten Erweiterung der Zentraldeponie Hubbelrath. Nächste Woche sollen die Antragsunterlagen bei der Bezirksregierung eingereicht werden. Das Unternehmen hofft, dass die Genehmigung in zwei Jahren vorliegt. Wie die WZ berichtete, soll ein zusätzliches Volumen von 2,6 Millionen Kubikmetern geschaffen werden. Eine 27-Millionen-Euro-Investition, mit der die Deponie noch knapp 20 Jahre in Betrieb bleiben könnte. Dann wäre endgültig Schluss: Es gibt keine weiteren Flächen dort — und ein Wachstum in die Höhe ist ebenfalls ausgeschlossen.

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Seit 2003 hat die Kuppe mit 160 Metern ihre finale Höhe erreicht. Seitdem wird der Abfall in der zweiten nördlichen Erweiterung gelagert — die Deponie wächst also in die Breite. Dort reicht das Volumen noch bis 2018, danach soll die südliche Erweiterung (siehe Grafik) den Müll aufnehmen. Gelagert werden in der Deponie 180 Sorten nicht brennbarer Abfälle, etwa Bauschutt, Schlacken, Beton und Metallabfälle sowie teils mit Schadstoffen belasteter Müll (Asbestzementabfälle, mineralisches Dämmmaterial).

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Nicht gelagert wird dort Hausmüll. Dabei war es früher — bevor die Müllverbrennung in Flingern 1965 ihren Betrieb aufgenommen hat — durchaus üblich, auch diesen in Deponien abzulagern. Awista-Chef Peter Ehler erinnert an die Großkippe Eller Forst. „Da hat es gerochen, da gab es Möwen — das, was wir heute in Hubbelrath machen, hat mit den damaligen Zuständen nichts zu tun.“

Das bestätigt einer der unmittelbaren Nachbarn. Das Restaurant Kaisershaus an der Erkrather Landstraße befindet sich nur wenige hundert Meter entfernt. Es ist nicht zuletzt beliebt bei Ausflüglern, die durch das Rotthäuser Bachtal spazieren und hat einen schönen Biergarten direkt am Waldrand. Von der Deponie bekomme man nichts mit, sagt Inhaberin Christa Heuwind: „Es gibt keinen Krach, keinen Dreck und es stinkt auch nicht.“ Gegen die geplante Süderweiterung mag sie deshalb auch gar nichts sagen, „die Details muss ich mir aber erstmal ansehen“.

Negativer ist die Meinung auf der anderen Seite des Müllbergs: In Erkrath hat die Deponie nicht viele Freunde. Anfang des Jahres hatte die Stadt Erkrath sogar eine Klage gegen die Genehmigung der zweiten nördlichen Erweiterung eingereicht. „Die ist aber zurückgezogen worden“, sagte Awista-Chef Peter Ehler. Grund: offenbar geringe Erfolgsaussichten.

Die Sorgen in Erkrath sind freilich nicht völlig grundlos. Vor einigen Jahren war an einer von 30 Mess-Stellen um das Areal herum belastetes, wenn auch nicht gefährliches Sickerwasser festgestellt. Die Awista hat zugesagt, das Problem durch eine neue Oberflächenabdichtung zu beheben.

Damit nicht neue Sorgen ins Kraut schießen, ist auf der Homepage der Zentraldeponie am Mittwoch eine Bürgerinfo gestartet worden. Neben vielen Fakten zur geplanten Erweiterung gibt es auch eine Nutzer-Befragung zum Thema. Ehler verspricht: „Wir werden die Ergebnisse auch der Bezirksregierung zur Verfügung stellen.“

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