Die Bergische Kaserne wird erst im Sommer 2015 geschlossen

Planung für Wohnraum verzögert sich: Das Ausbildungsmusikkorps Hilden bleibt bis Ende 2014 auf dem Gelände in Hubbelrath.

Düsseldorf. Die Bergische Kaserne in Hubbelrath wird jetzt doch erst in drei Jahren geschlossen. Dies geht aus dem aktuellen Stationierungskonzept der Bundeswehr hervor, das am Mittwoch veröffentlicht wurde. Demnach ist der endgültige Abzugszeitpunkt letzter Bundeswehr-Kräfte von der Knittkuhler Straße auf April bis Juni 2015 festgesetzt.

Der so genannte Mobilmachungsstützpunkt mit Tagungszentrum und Bundeswehr-Dienstleistungszentrum (unter anderem für Abrechnungen) soll sogar erst Ende 2017 schließen. Dieser Standort ist neben dem Kasernengelände ein eigenständiger, abgezäunter Bereich, der über eine eigene Zufahrt an der Knittkuhler Straße angefahren werden muss.

Damit wird sich die Erschließung von notwendigem neuen Wohnraum in Düsseldorf weiter verzögern. Das Stadtplanungsamt geht in der Auflistung aktueller Umstrukturierungsgebiete auf seiner Homepage sogar noch davon aus, dass der Standort von der Bundeswehr in diesem Jahr aufgegeben werden sollte. Anfang des Jahres wurde dies allerdings bereits von einer Sprecherin der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben widerlegt. Sie hatte erklärt, dass die Bergische Kaserne 2014 frei werde. Nun wird es 2015 — und mit dem Mobilmachungsstützpunkt sogar 2017.

Wie eine Sprecherin der Bundeswehr auf WZ-Anfrage mitteilte, könnten beide Bereiche unabhängig voneinander verkauft werden. Geplant sei in jedem Fall, das Tagungszentrum bis zum angegebenen Termin Ende 2017 zu nutzen. „Der Schulungsbedarf ist über die Jahre erforderlich.“

Das gesamte Areal der Bundeswehr in Hubbelrath ist 33,3 Hektar groß. Die Bergische Kaserne hat daran den Löwenanteil von 23,8 Hektar. Die Stadt hat bereits vor sieben Jahren in einem Aufstellungsbeschluss festgelegt, Wohnen in geringer Dichte anbieten zu wollen. Zahlen werden noch nicht genannt. Auf einem ähnlich großen Gelände am ehemaligen Derendorfer Güterbahnhof sollen künftig 3000 Menschen in 1200 Wohnungen eine neue Heimat finden.

Doch bis dahin ist es auf dem Gelände der Bergischen Kaserne noch ein weiter Weg. Auch wenn eine Sprecherin der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben darauf verweist, dass bei der ehemaligen Reitzensteinkaserne schon anderthalb Jahre vor der Übergabe mit der Überplanung des Geländes habe begonnen werden können.

Grund der Verzögerung: Etwa 160 Kräfte des Ausbildungsmusikkorps können weiterhin nicht in die Waldkaserne nach Hilden zurückkehren, da diese noch bis mindestens 2014 saniert wird. Seit 2008 dauert dieser Zustand bereits an. Weiterhin untergebracht bleibt aus diesem Grund auch die Außenstelle Hilden des Fachsanitätszentrum Köln/Wahn mit 40 Ärzten und anderen Kräften.