Die Karriere des Boxkängurus

Schon im Filmmuseum und bei Wim Wenders gab es Auftritte — und teils Empörung.

Foto: Sergej Lepke

Düsseldorf. Wegen des Show-Boxens eines Kängurus bei einem Rheinbahn-Betriebsfest am vergangenen Wochenende fordern Tierschützer nach WZ-Informationen inzwischen sogar die Entlassung der Verantwortlichen. Tatsächlich hätten die Organisatoren ahnen können, dass die Show schlecht ankommt: Angelika Kraml (70) — dieselbe Tiertrainerin, die den Skandal ausgelöst hat — war schon 1993 mit einem Känguru in Düsseldorf: zur Einweihung des Filmmuseums.

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Auch damals protestierten Tierfreunde, wie die WZ berichtete. Die Kampf-Parodie am Altstadt-Hafen sollte einen Filmklassiker nachspielen. 1895 hatten nämlich die Pioniere Max und Emil Skladanowsky eine olche Szene aufgenommen.

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„Das war die Frühzeit, da gab es einfach kurze Szenen“, erläutert der heutige Museumsdirektor, Bernd Desinger. Erinnerungen an den Tag habe niemand mehr im Haus: Das Team habe längst gewechselt.

Der damalige Moderator, Fernseh-Journalist Peter Rueben, erinnert sich gut: „Es gab Buh-Rufe.“ Der Auftritt sei übrigens schlecht gewesen: „Die hampelte da so rum.“

Trotzdem könnte die Szene den aus Düsseldorf stammenden Regisseur Wim Wenders inspiriert haben: Er drehte 1996 eine Hommage an die Skladanowskys — mit Känguru und Kraml, verkleidet als Mann.

Die Rheinbahn distanziert sich inzwischen von Kramls Auftritt. Dass sie den im Rheinland nach 21 Jahren quasi wiederholte, zeige, dass manches wiederkommt, sagt Peter Rueben. Im ironischen Ton fügt er hinzu: „Es wäre spannend zu wissen, was man zum Stadtjubiläum 2038 zu sehen bekommen wird.“