Diebstahl: Nicht ohne die Markenjeans

40-Jähriger wollte nicht ohne Label herumlaufen.

Düsseldorf. Thomas M. ist sich sicher, aus einer Notlage heraus gehandelt zu haben: Er trage ausschließlich teure Markenkleidung und habe Nachschub besorgen müssen, erklärte er jetzt vor dem Amtsgericht. Daher habe er am Mittag des 14. Oktobers 2009 in einem Düsseldorfer Kaufhaus eine Jeans und einen Pullover im Wert von 320 Euro gestohlen. Um die Behandlung seines krebskranken Hundes bezahlen zu können, hatte der 40-Jährige angeblich zuvor seine gesamten Markenklamotten verkauft - nun gab sein Kleiderschrank keine teuren Jeans und Pullover mehr her.

Der Düsseldorfer, der zuletzt mit einem eigenen Frisörladen gescheitert war und von Schulden in vierstelliger Höhe spricht, hat seit 1985 bereits 19 Mal vor Gericht gestanden, unter anderem wegen Diebstahls, sexueller Nötigung und versuchter Vergewaltigung. Mehrfach saß er im Jugendarrest und in Haft, hatte während des Ladendiebstahls noch eine Bewährungsstrafe offen.

Wegen seines langen Vorstrafenregisters sah das Gericht von einer Bewährungsstrafe ab, hielt dem Mann aber zugute, dass er die Tat uneingeschränkt gestand. Der Düsseldorfer wurde zu einer Freiheitsstrafe von sechs Monaten verurteilt. Von einer Notlage wegen fehlender Markenkleidung, die er als Tatmotiv angegeben hatte, könne keine Rede sein. Echte Einsicht, dass er falsch gehandelt habe, sei bei dem Mann nicht zu erkennen.