Düsseldorf Dügida nach 200 Metern gestoppt
Der Neustart des ausländerfeindlichen Bündnisses zog nur wenige Teilnehmer an. Gegnern gelang es, die Demo zum Abbruch zu bringen.
Düsseldorf. Dügida ist zurück in Düsseldorf, allerdings nicht mit einem großen Auftritt. Erneut versammelte sich Freitagabend nur ein kleines Grüppchen von Demonstranten vor dem Hauptbahnhof, ihnen gegenüber standen deutlich mehr Gegendemonstranten. Denen gelang es zudem, die Kundgebung der ausländerfeindlichen Dügida erheblich zu behindern.
128 Kundgebungsteilnehmer zählte die Polizei am Konrad-Adenauer-Platz. Unter den Organisatoren zeigten sich bekannte Gesichter wie Organisatorin Melanie Dittmer, zuletzt auf NPD-Veranstaltungen zu sehen, sowie als Leiterin NPD-Frau Ariane Meise und Dominick Roeseler von Pro NRW. Von verstärkter bürgerlicher Beteiligung bei Dügida, wie zuletzt auf deren Homepage behauptet, war indes wenig zu sehen. Vielmehr schienen einige der Teilnehmer aus dem Hooligan-Milieu zu stammen.
Die Gegendemonstranten summierten sich laut Polizei auf rund 1200 Menschen. Neben Kundgebungen nahe dem Hauptbahnhof, gab es auch eine Fahrraddemo zum Standort der einstigen Synagoge an der Kasernenstraße, wo OB Thomas Geisel als Redner auftrat.
Der Zugweg war diesmal deutlich länger als im Frühjahr, die Polizei hatte keine Handhabe gesehen, ihn einzuschränken (siehe Infokasten). Statt die gesamte Route der Kundgebung abzusperren, postierten sich daher die Beamten nur an einzelnen Punkten, begleiteten zudem mit großem Aufgebot den Demonstrationszug. Das allerdings nutzte die Gegenseite zu Blockaden aus.
Einer kleinen Gruppe junger Leute der Antifa war es gelungen, auf der Friedrich-Ebert-Straße mit einer Sitzblockade den Start der Demonstration hinauszuzögern. Am Ende leitete die Polizei Dügida über den Gehweg an den Blockierern vorbei. Nur wenige Meter weiter gelang es einer größeren Gruppe dann, hinter dem Stresemannplatz, die Graf-Adolf-Straße zu blockieren. Daraufhin machte Dügida kehrt und lief zurück zum Startpunkt vor dem Hauptbahnhof. Die Polizei hatte der Kundgebungsleiterin angeboten, einen Umweg zu nehmen, wie ein Sprecher sagte. Das sei aber abgelehnt worden. So war die Dügida-Demo nach ein paar hundert Metern beendet.
Wie erwartet führte die Demonstration zu Verkehrsbehinderungen in der Innenstadt, viele Autofahrer umfuhren den Bereich aber. Stark betroffen war dagegen die Rheinbahn. Der Plan, die Straßenbahnen vor dem Hauptbahnhof durchfahren zu lassen, ging nicht auf, gegen 19 Uhr bat die Polizei, alle Linien umzuleiten, da Demonstranten sich auf den Gleisen bewegten.