Die Benrather Bierbörse läuft bis Sonntagabend Das perfekte Bierbörsenwetter
Düsseldorf · Die 31. Auflage war zum Start am Freitag etwas verregnet. Doch Samstag kamen die Beschicker kaum mit dem Nachfüllen hinterher.
Die Benrather Bierbörse erlebt einen verhaltenen Start, dann eine Kurskorrektur. Als es am Freitagmittag aus allen Wolken schüttet, bleibt Werner Nolden gelassen. Die Wetter-App und seine Erfahrung geben ihm Zuversicht. Zum 31. Mal veranstaltet er in Benrath die Bierbörse, hat damit – weil die Börse wegen Corona zwei Mal ausfiel – vor 33 Jahren begonnen. Damals mit nur ein paar Buden und noch nicht mit seinem Wohnwagen. Den habe er noch zu D-Mark-Zeiten gekauft. Bei der Bierbörse steht der Wagen, der Nolden und seinem Team als Büro und Basis dient, im Schatten von St. Cäcilia. Die Kirche hat an diesem Wochenende zu.
Das Klopfen der Tropfen auf dem betagten Vehikel stoppt irgendwann. Schon kommen die ersten Gäste, nimmt in den Bierbuden der Betrieb Fahrt auf. „Die Benrather sind verlässlich“, sagt Nolden. Seine Mannschaft hat sich vergewissert, dass alles bereitet ist, überall Feuerlöscher stehen, die richtigen Schläuche genutzt werden und allen hinter den Tresen klar ist, was es mit dem Jugendschutz auf sich hat.
Natürlich kann man Altbier bekommen, es gibt ja einen Stand. Wenn man über die Börse flaniert, am Markt beginnt, der Hauptstraße und der Heubesstraße folgt, findet sich das Getränk der Gastgeber-Stadt zum Schluss, vor dem Bahnhof, unter der Münchener Straße. Als es am frühen Freitagabend etwas nieselt, wird es da voll. Aber die Bierbörse bietet natürlich die Möglichkeit, mal fremdzutrinken. Die Auswahl ist immens.
Veranstalter Nolden, der „das ganze Wochenende bei 0,0 Prozent“ bleibt, überschlägt es. 26 Stände gibt es, an jedem sind so rund fünf oder mehr Sorten am Hahn, hinzu kämen Flaschenabfüllungen. Genau nachgezählt hat es noch keiner, aber so rund 250 Biere dürften es am Ende sein.
Manches klingt gewöhnungsbedürftig. So das belgische Kirschbier, das einen roten Stich hat und in bauchigen Trinkschalen serviert wird. Viele probieren es zumindest. Der eine oder die andere wagt sich an Schwarzbier-Mango oder Bananenweizen. Aber was ist das? Ein Stand bietet tatsächlich auch Wein an: Grauburgunder und trockenen Roten. Ganz sicher wohl nichts für den Besucher, der laut seinem T-Shirt-Aufdruck ein offizieller Biertester ist.
Spanisches Bier gibt es auch, aber kein englisches. Die Insel ist zwar vertreten mit einem Guinness-Stand, aber das dunkle Bier ist bekanntlich irisch. Getrunken wird beides. Ebenso der Gerstensaft aus Polen, Kroatien, Tschechien und Brasilien. Bier aus Holland ist nicht dabei, aber am Frittenstand flattern niederländische Fahnen. Am Samstagabend ist es brechend voll und bleibt es bis zum Schluss um 23 Uhr. Überall bilden sich Schlangen, sind die Tische besetzt, dennoch hat man relativ schnell ein gefülltes Glas in der Hand. Alle Betreiber freuen sich über das ideale Börsenwetter, das auch am Sonntag anhält. An diesem dritten Tag geht die Börse schon um 22 Uhr zu Ende.