Kommunalwahl in Düsseldorf CDU-Kampagne vorgestellt: So will Stephan Keller das Rathaus erobern
Düsseldorf · Mit fünf Themenschwerpunkten wollen die „Schwarzen“ im Wahlkampf punkten. Und mit Wahlplakaten, hinter denen sich mehr als eine kurze Botschaft verbirgt.
Stephan Keller und die Düsseldorfer CDU-Spitze haben die ersten fünf zentralen Wahlkampfplakate vorgestellt, die ab heute überall in der Stadt zu sehen sind. Und mit deren Hilfe Keller das Rathaus für die „Schwarzen“ zurückerobern will nach sechs Jahren SPD-Oberbürgermeister Thomas Geisel. Den sieht CDU-Chef Thomas Jarzombek „schwächeln“, dennoch wolle man sich in den nächsten sechs Wochen weniger an dessen Fehlern abarbeiten, als vielmehr das eigene Programm und den eigenen Spitzenkandidaten herausstellen. Der jedenfalls ist optimistisch: „Es gibt eine Wechselstimmung in Düsseldorf, jetzt kommt es auf uns an“, sagte Keller. Auf jeden Fall sehen er und Jarzombek die Partei „absolut geeint“ in den Wahlkampf ziehen.
Nun, vor allem wird es bis zum 13. September darauf ankommen, Keller bei der Masse der Düsseldorfer bekannt zu machen. Im Establishment der Stadt kennt man ihn natürlich, schließlich wirkte Keller bereits sechs Jahre als Ordnungs- und Verkehrsdezernent im Rathaus der Landeshauptstadt, bevor er als Stadtdirektor nach Köln wechselte. Beim „normalen“ Volk indes muss er nun trommeln. Aktuell rücken er und seine Partei das Thema Ordnung und Sicherheit an die erste Stelle. 150 neue Mitarbeiter für den Ordnungs- und Servicedienst (OSD) fordert Keller. Von Bedenken, so viel geeignetes Personal lasse sich gar nicht zusätzlich rekrutieren, lässt er sich nicht abschrecken. Kurzfristig sei eine Verdoppelung des Personals in der Tat nicht leicht, auf Sicht aber machbar – wenn die Stadt effizienter für den Dienst im OSD werbe.
„Für ein staufreies Düsseldorf“ heißt es auf dem nächsten Plakat, dahinter steht vor allem die Forderung nach einer Abschaffung der Umweltspuren. Freilich will Keller auf keinen Fall den Verdacht nähren, Umwelt und Klima seien nicht sein Ding. „Für eine klimagerechte Stadt“ steht deshalb auf Plakat Nummer drei, hier steht er zu dem vom Stadtrat verabschiedeten, ehrgeizigen Ziel eines klimaneutralen Düsseldorfs spätestens bis 2035.
Ebenfalls mit Hochdruck und mehr Tempo vorantreiben müsse die Stadt den Ausbau der digitalen Infrastruktur, Keller will, dass Düsseldorf „Breitband-Hauptstadt“ wird. „Gigabit für alle“ lautet der Wahlslogan, heißt: Gigabitfähige Internetanschlüsse für jeden Haushalt und jedes Unternehmen sollen her. Im Bereich Wirtschaft fordert Keller eine bessere Förderung von Startup-Unternehmen, obschon hier Amtsinhaber Geisel selbst besondere Verdienste für sich reklamiert. Und eine bessere Vernetzung der Hochschulen mit der Wirtschaft, aber auch mit der Stadt. Last but not least wird für „Beste Kinderbetreuung“ geworben, die man angeblich mit Keller und der CDU bekommt.
Die Plakate haben einen Clou: Man muss sie nicht nur betrachten, sondern hinter ihnen steckt mehr, denn sie laufen über Augmented Realitiy. Hat man die App des Düsseldorfer Startups „getbaff“ heruntergeladen und hält sein Handy oder Tablet davor, bekommt man eine ausfürliche Videobotschaft Kellers zum jeweiligen Thema.