(jj) Die Restaurierung der Johanneskirche im Stadtzentrum hat ein wichtiges Etappenziel erreicht. Seit Montagmittag zeigt die umfassend restaurierte Turmuhr wieder die korrekte Zeit an. Zuletzt hatten die goldenen Zeiger immer auf 12 Uhr gestanden, was den ein oder anderen Passanten schon mal irritierte.
Mit einem Bauaufzug ging es um kurz vor zwölf auf gut 30 Meter Höhe, um kurz vor der Inbetriebnahme die Ergebnisse genauer betrachten zu können. Mit dabei war Andrea Gold, die sich für den Evangelischen Kirchenkreis Düsseldorf um Fördergelder und Spenden für das Großprojekt kümmert. Und Ute Huneke, die mit einer privaten Einzelspende die komplette Instandsetzung der Turmuhr finanziert hat. „Ich bin kein Mensch, der gerne zu etwas Großem hinzu spendet, sondern übernehme lieber ein einzelnes Projekt komplett“, sagte die Mäzenin, die immer wieder Projekte in Düsseldorf (Autismus-Zentrum, Trebecafé) großzügig unterstützt.
Die weithin sichtbare Uhr, deren Zifferblätter einen Durchmesser von vier Metern haben, wurde zu Beginn der 1950er-Jahre eingebaut, damals noch mit drei Zifferblättern. Vor gut 60 Jahren kam dann ein viertes hinzu. In die aktuelle Sanierung war auch das Denkmalamt eingebunden. Ein Dreivierteljahr wurde unter anderem darüber diskutiert, ob die Restauratoren bei den Metallringen, die unter den Zeigern und Ziffern liegen, leichteren Edelstahl verwenden dürfen. „Am Ende mussten wir beim Vollstahl bleiben“, berichtet Benjamin Potze, der für die IQ Real Estate in Düsseldorf das Johanneskirchen-Projekt betreut.
Seit 1990 ist die Turmuhr elektrifiziert. Gesteuert wird alles über einen Kasten im Parterre des Gotteshauses. Und genau hier durfte Ute Huneke wenige Sekunden vor 12 Uhr den Neustart programmieren. Hilfestellung leistete Andreas Blum von der auf Turmuhren, Glockenstühle und Vergoldungen spezialisierten Firma Korfhage & Söhne, die in Melle bei Osnabrück beheimatet ist. Mehr als eineinhalb Jahre lang hatten die Experten an der umfassenden Instandsetzung gearbeitet. „Die Kosten dafür lagen bei etwa 96 000 Euro brutto beziehungsweise 80 000 Euro netto“, sagte Andrea Gold, die Huneke für ihr besonderes Engagement dankte. Mit der Sanierung der wichtigsten protestantischen Kirche der Stadt geht es in den kommenden Monaten weiter voran. „Wir rechnen für den Spätsommer mit dem Abbau des Gerüsts am Turm, bis dahin sollen auch die Glocken wieder läuten“, sagt Thomas Scheplitz vom Architekturbüro Trapp, das die Sanierung begleitet. Die Gesamtkosten werden auf 17 Millionen Euro geschätzt.