Report der IHK Düsseldorf 2034 werden 110.000 Fachkräfte fehlen

Düsseldorf · Der Fachkräftemangel in Düsseldorf und dem Kreis Mettmann wird sich in den kommenden Jahren wohl drastisch verschärfen. Die Industrie- und Handelskammer sagt: Ohne qualifizierte Zuwanderung wird das Problem nicht zu lösen sein.

Die Webagentur Netigo GmbH hat Xuan Duy Nguyen (r.) als Mitarbeiter gewonnen. Foto: IHK Düsseldorf/ W. Meyer

Foto: IHK Düsseldorf / W. Meyer

Der Fachkräftemangel wird sich in Düsseldorf und dem Kreis Mettmann in den kommenden Jahren massiv verschärfen. Das geht aus dem aktuellen Fachkräftereport der Industrie- und Handelskammer (IHK) Düsseldorf hervor, der am Montagmorgen vorgestellt wurde.

„Laut Prognosen wird die Fachkräftelücke im IHK-Bezirk bis 2034 auf über 110.000 fehlende Mitarbeitende ansteigen“, sagte IHK-Hauptgeschäftsführer Gregor Berghausen. Das zeige, dass der Fachkräftemangel in den kommenden Jahren „eine der größten Herausforderungen für Unternehmen darstellen“ wird. Laut IHK-Report reiche das für Düsseldorf prognostizierte Bevölkerungswachstum von 1,3 Prozent bis 2034 „bei Weitem“ nicht aus, um den steigenden Bedarf an Fachkräften zu decken.

IHK-Chef Berghausen wünscht sich, dass der Fachkräftemangel – eigentlich kein Neues Thema – stärker in den Fokus der politischen Entscheidungsträger rückt. „Wir werden nur dann ein wirtschaftliches Wachstum haben, wenn wir Fachkräfte haben“, so Berghausen. Dafür müssten politisch Rahmenbedingungen geschaffen werden, etwa bei der öffentlichen Kinderbetreuung, um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie für Beschäftigte und Unternehmen zu verbessern. Dazu müssten bürokratische Hürden abgebaut werden, das gelte insbesondere für die Fachkräftegewinnung aus dem Ausland. „Es gibt keine Alternative zu gezielter Zuwanderung von qualifizierten Fachkräften“, sagte Berghausen. Die Nachfrage sei sonst nicht zu decken.

Die IHK Düsseldorf unterstütze Unternehmen bei der Gewinnung internationaler Fachkräfte, etwa mit dem Projekt „Hand in Hand for International Talents“. Mit Hilfe der IHK hat auch die Webagentur Netigo GmbH einen Mitarbeiter gefunden, der seit mittlerweile drei Jahren beim Unternehmen arbeitet, Xuan Duy Nguyen aus Vietnam. Geschäftsführer Tobias Bühne sagte bei der Reportvorstellung: „Ich habe den Eindruck, dass ein falsches Bild herrscht, was die Qualifikation von Kräften aus dem Ausland angeht.“ Nguyen beispielsweise habe schon fünf Jahre Berufserfahrung vorweisen, direkt einsteigen und dem Unternehmen somit weiterhelfen können. Problematisch seien teils immer noch recht hohe bürokratische Hürden, aber auch: „Wir haben aktuell keine Willkommenskultur.“

1

Neben den aus dem Ausland angeworbenen Fachkräften spielt auch die Aus- und Weiterbildung von Mitarbeitern eine wichtige Rolle. Das sagt auch Daniela Danz, General Managerin des Hyatt Regency in Düsseldorf. „Wir investieren in die Zukunft, indem wir 49 junge Menschen ausbilden und so unsere Fachkräfte von morgen sichern.“ Durch gezielte Förderung und die langfristige Bindung der Arbeitskräfte profitierten Unternehmen wir Azubis gleichermaßen.

(pze pvk)