Verkehr in Düsseldorf Bloß keine Fahrradstraße
Düsseldorf · Nach der Gutenbergstraße regt sich auch an der Limburgstraße Widerstand gegen eine von der Stadt geplante Fahrradstraße – zumal es hier zwischen Güterzugstrecke und Straße bereits einen von Radfahrern genutzten Weg gibt.
Die Planung der Stadt, Limburg- und Gutenbergstraße als Abschnitt der geplanten Nord-Süd-Veloroute Ost zur Fahrradstraße zu machen, stieß bisher vor allem auf der Gutenbergstraße auf harsche Kritik vieler Anwohner, die den Fahrradverkehr einseitig bevorteilt sehen. Das wurde zuletzt im Sommer vergangenen Jahres deutlich, als Vertreter des Amtes für Verkehrsmanagement im Wendehammer der Sackgasse einen schweren Stand dabei hatten, ihre Argumente vorzutragen, die für eine Fahrradstraße sprechen.
An der Limburgstraße war es diesbezüglich bisher deutlich leiser, doch das ändert sich nun. Hintergrund ist eine Eingabe des Verwaltungsbeirates Limburgstraße 3-23 an Bezirksbürgermeisterin Maria Icking vor der Sitzung der Bezirksvertretung 7 am 30. Januar. In diesem Schreiben wird die Fahrradstraße aus mehreren Gründen als „Fehlplanung“ von den Unterzeichnern Horst Looser und Hans-Joachim Wuttke bezeichnet. Demnach beinhalte die vorliegende Planung mit Umleitung des Radwegs auf die Limburgstraße mehrere Gefahrenpunkte: etwa an der Kreuzung mit den Fußgängern am Abzweig Altenbergstraße auf die Limburgstraße; an der Kreuzung mit den Fußgängern am Abzweig Limburgstraße in den Tunnel – sowohl den Fußweg von der Grafenberger Allee als auch den Karl-Ludwig-Resch-Weg betreffend; auch die Ein- und Ausfahrt der Tiefgaragen mit insgesamt 141 Stellplätzen berge unnötige Risiken; nicht zuletzt könnte es zu gefährlichen Begegnungen beim Pkw-Abzweig von der Grafenberger Allee in die Limburgstraße angesichts von Kurzparkern kommen.
Eine Alternativlösung liege auf der Hand, denn parallel zur Limburgstraße gibt es ja noch eben jenen 2022 so benannten Karl-Ludwig-Resch-Weg (Ehrenvorsitzender des Bürgervereins Grafenberg), auf dem das Nebeneinander von Fußgängern und Radfahrern sehr gut funktioniere. Eine Verbreiterung wäre zielführend, der zwischen Weg und Straße befindliche Rasenstreifen sei so breit, „dass man hier einen Meter dem Weg mit einfachen Mitteln zuschlagen kann“, schreiben Looser und Wuttke. Und wenn man schon mal dabei ist, sollte der kleine Spielplatz an der Ecke Brabantstraße gleich mit verlegt werden, um Gefahren für Kinder zu minimieren.
Einfachere Verkehrsführung
soll höhere Sicherheit bringen
Die CDU greift den Vorschlag nun in einem Antrag für die anstehende Sitzung auf. Gefordert wird anstelle der Limburgstraße den Karl-Ludwig-Resch Weg zwischen Heinzelmännchenweg und Unterführung Grafenberger Allee als Fahrradachse auszubauen, um damit die mehrmalige gefährliche Querung von Fußwegen und Straßen zu vermeiden und die Sicherheit der Fußgänger und Radfahrer durch eine einfache Verkehrsführung zu gewährleisten. Für den am Karl-Ludwig-Resch-Weg befindlichen Kinderspielplatz wird im Rahmen der für 2025 gemäß Masterplan geplanten Renovierung die Verlegung auf die Grünfläche zwischen dem Parkplatz Altenbergstraße/Limburgstraße vorgeschlagen.
Es stehe grundsätzlich im Ermessen der Stadt als Straßenverkehrsbehörde die Benutzung bestimmter Straßen oder Straßenstrecken aus Gründen der Sicherheit und Ordnung zu beschränken, erklärt Martin Klein von der CDU. „Es sollte bei der Ermessensentscheidung aber auch die mit Kenntnis der Situation vor Ort lebenden Anwohnenden berücksichtigt werden“, fügt er hinzu.
Zum Spielplatz heißt es: Durch die Verlegung werde die Lärmbelastung der Kleinkinder mit ihren Familien durch die parallel verlaufende Güterzugstrecke deutlich reduziert und die Aufenthaltsqualität auf der freien Fläche an der Altenbergstraße gesteigert.
Auch der Bürgerverein Grafenberg sieht die Idee des Verwaltungsbeirates Limburgstraße grundsätzlich positiv. Der Vorsitzende Joachim Heuter erklärt: „Der Antrag der CDU ist gut für Fahrradfahrer, es muss jedoch ausreichend Platz geschaffen werden, sodass eine Verbreiterung in dem Bereich nötig ist. Ein großer Vorteil dieser Planung ist, dass es keine Kreuzung für Radfahrer hinter dem Tunnelausgang mehr gibt.“ Auch die Verlegung des Spielplatzes an „einen schönen, schattigen und ruhigen Platz“ begrüßt Heuter.