Trauriges Ende in Düsseldorf Jetzt hat sich auch der Freundeskreis der Komödie aufgelöst

Düsseldorf · Eigentlich wollten sich die mehr als 100 Mitglieder des Freundeskreises nach dem Aus der Komödie für das Theater an der Kö einsetzen. Aus der Vorfreude wurde aber Frust.

Hajo Riesenbeck wickelt jetzt den Freundeskreis der Komödie ab, nachdem sich das Theater aufgelöst hat.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Erst hat sich nach 60 Jahren die Komödie aus der Düsseldorfer Stadtgeschichte verabschiedet, jetzt hat sich auch der engagierte Freundeskreis des Boulevardtheaters aufgelöst. „Wir haben eine Mitgliederversammlung abgehalten und das Ende des Vereins beschlossen“, berichtet der langjährige Vorsitzende Hajo Riesenbeck.

Das Aus ist insofern überraschend, als dass der Verein im vorigen Dezember noch einstimmig beschlossen hatte, das Theater an der Kö zu unterstützen. Die Kommunikation mit dessen Intendanten René Heinersdorff war zuletzt jedoch holprig, eine konkrete Abstimmung der Kooperation blieb aus, so dass nun die Auflösung erfolgte.

Ein Teil des Geldes soll
an Schauspieler gehen

Die laut Riesenbeck zuletzt rund 120 Mitglieder erhalten nun ihren Jahresbeitrag von 100 Euro pro Person für dieses Jahr zurück. Nach Abzug einiger Kosten dürften rund 10 000 Euro übrig bleiben. Man werde einen netten Abend veranstalten und das restliche Geld an zwei bis drei Schauspieler verteilen, die viel in der Komödie gespielt hätten, kündigt Riesenbeck an.

Wo hat es in der Kooperation mit Heinersdorff gehapert? „Es kam keine endgültige Regelung darüber zustande, welchen Vorteil die Mitglieder des Freundeskreises im Theater an der Kö gehabt hätten“, sagt Riesenbeck. In Rede stand etwa ein abgeteilter Bereich im Foyer für die Mitglieder, den auch die Schauspieler ab und an aufsuchen sollten. Dass Heinersdorff wegen seiner vielen Verpflichtungen an anderen Theatern oft unter Druck sei, könne er verstehen, sagt Riesenbeck. Da er jedoch auf mehrere Kontaktaufnahmen nicht reagiert habe, in denen wegen anstehender Vorstandssitzungen um Antwort gebeten wurde, habe man sich zur Vereinsauflösung entschlossen.

Heinersdorff sagt, er sei in der Sache tatsächlich „nicht der Engagiertesten einer gewesen“, die Vorbereitungen der gerade begonnenen Saison hätten ihn voll belegt. Er bedaure das Ende des Freundeskreises. Wolle man einen neuen Anlauf wagen, „dann hin ich zu allen Schandtaten bereit“.