Hans-Werner Both Vespa Rallye Europameister kommt aus Düsseldorf
Düsseldorf · Hans-Werner Both, Vorsitzender des Vespa-Clubs-Düsseldorf, hat es geschafft – Mitte Oktober wurde er zum ersten Mal Vespa-Rallye-Europameister.
Dem Motorsport ist Hans-Werner Both seit Jahrzehnten eng verbunden. Bis er vor rund 25 Jahren Mitglied des 1987 offiziell gegründeten Vespa Clubs Düsseldorf wurde, fuhr er leidenschaftlich gern Motorradrennen. Vom Motorrad zur Vespa kam der ehemalige Polizist – bis er 2018 in den Ruhestand ging, war er Bezirksbeamter oder „Ortsteilsheriff“, wie er selbst sagt, in Wersten – weil in Ende der 1990er Jahre ein Bekannter auf die Idee brachte.
„Wir kannten uns von verschiedenen Motorradrennen, und eines Tages fragte er mich, ob ich nicht Lust hätte, mal an einer Vespa Rallye teilzunehmen“ erinnert sich der 67-Jährige. Schnell hatte er großen Spaß daran, wurde 1999 Mitglied im Düsseldorfer Club und fuhr keine Motorradrennen mehr, sondern stattdessen eben Vespa Rallyes. Ganz besonders gut gefallen hat ihm von Beginn an die Kameradschaft innerhalb des Clubs – und daran hat sich bis heute nichts geändert.
Dabei geht es ihm stets um den Wettbewerb, das sei schon beim Motoradfahren so gewesen, erzählt er. „Ich bin beispielsweise nie mit dem Motorrad in den Urlaub gefahren, wollte auch bei der Polizei nicht als Kradfahrer tätig sein, ich wollte immer nur Rennen fahren.“ Der Vespa Club Düsseldorf nimmt an allen Sportveranstaltungen des „Vespa Club von Deutschland“ seit vielen Jahren sehr erfolgreich teil – und so war auch Hans-Werner Both schon bei vielen Wettbewerben vorne mit dabei, war bereits sieben Mal Deutscher Meister. Und nun konnte er in diesem Jahr zum ersten Mal den Europameistertitel nach Düsseldorf holen. Zur diesjährigen „Vespa Rally 2024 Europameisterschaft“ gehörten drei verschiedene Wettbewerbe, nämlich die „Vespa World Days“ im italienischen Pontedera im April, die „German Vespa Rally“ in Gießen im August sowie zum Saisonabschluss die „Austrian Vespa Rally“ im österreichischen Rechnitz Mitte Oktober.
Es geht bei den Vespa Rallyes nicht darum, besonders schnell unterwegs zu sein, sondern die Fahrerinnen und Fahrer – maximal übrigens 60 Teilnehmende – erkunden mithilfe von Roadbook und Zeitkarte die Region, müssen Sonderprüfungen, sogenannte Lichtschrankenprüfungen, absolvieren und sammeln dabei Punkte. „Die Ergebnisse dieser drei Wettbewerbe werden dann addiert, und wer die meisten Punkte erzielt hat, wird Europameister“, erklärt Both das Procedere.
Die Rallyes erfordern sehr viel Übung und Konzentration, deshalb treffen sich die Düsseldorfer Clubmitglieder etwa alle vier Wochen auf dem TÜV-Gelände in Garath zum Training. „Gute Freunde von mir und natürlich ebenfalls Clubmitglieder haben eine eigene Lichtschranke angeschafft, mit der wir perfekt trainieren können. Dafür bin ich sehr dankbar, denn so konnte unser Club sich einen sehr guten Ruf in der Rallyeszene erarbeiten“, sagt der frischgebackene Europameister. Über die „normalen“ Rallyes hinaus sucht Both aber auch immer wieder neue Herausforderungen. So hat er in diesem Jahr zum ersten Mal an einem Strandrennen namens „Vesbeachi“ teilgenommen, das jährlich in der Nähe von Oldenburg stattfindet. Es sei gar nicht so einfach gewesen, im tiefen Sand zu fahren sagt er – mit etwas besserer Vorbereitung will er aber im kommenden Jahr wieder dabei sein.
Und weil der Motorsport nach wie vor seine Leidenschaft ist, und er dem Club nach der schwierigen Coronazeit wieder zu mehr Leben verhelfen möchte, engagiert Both sich seit Anfang vergangenen Jahres als erster Vorsitzender. Unter anderem möchte er neue Mitglieder gewinnen – aktuell hat der Club 30 Mitglieder, darunter zehn Frauen, das Durchschnittsalter liegt bei etwa 40 bis 50 Jahren. „Eine Verjüngung täte uns also gut. Interessierte können sich gern für einen unserer Clubabende, die wöchentlich mittwochs stattfinden, anmelden und uns näher kennenlernen“, sagt er. Ihm selbst hat der Club übrigens nicht nur tolle Freunde und ein herzliches Miteinander, sondern auch das private Glück gebracht. „Ich habe meine Frau Martina vor 25 Jahren im Club kennengelernt, sie war schon fünf Jahre früher als ich Mitglied geworden. Seit 2010 sind wir miteinander verheiratet und teilen nicht nur dieses großartige Hobby“, freut sich Europameister Both.