Kunst im öffentlichen Raum in Düsseldorf In Rath verschwindet ein Angstraum

Düsseldorf · Eine Unterführung unter einer Bahn-Brücke wurde nun hell und künstlerisch gestaltet. Die Politik würde sich weitere solcher Projekte wünschen. Sie nennt dafür Ideen.

Joe und Marc Hennig (v.l.), haben helle Farben ausgesucht.

Foto: Julia Brabeck

(brab) Der optische Zustand der S-Bahnbrücke über die Münsterstraße am Haltepunkt Rath-Mitte ist aufgrund von Verunreinigungen und Schmierereien bereits seit Jahren in einem schlechten Zustand. Der düstere Straßenabschnitt wurde als Angstraum wahrgenommen. Das gehört nun der Vergangenheit an, denn in dieser Woche wurde der Bereich neugestaltet. Mit hellen Farben wurden die Wände der Unterführung grundiert und vom Düsseldorf Künstler-Duo Majo Brothers – das sind Marc und Joe Hennig – künstlerisch gestaltet. Das Duo hat bereits an zahlreichen Orten in der Stadt seine Werke hinterlassen und etwa den Kiosk am Bachplätzchen, die Stromcontainer auf den Rheinwiesen und gemeinsam mit Jugendlichen die Unterführung zwischen Rath und Oberrath bemalt.

Diesmal sind ihre Entwürfe abstrakt gehalten. Auf einer Seite der Unterführung werden Motive des angrenzenden Sportparks am Bunker aufgegriffen, auf der anderen Seite werden der Dome an der Theodorstraße, der Aaper Wald und ein Tor angedeutet, das die Verbindung zwischen den beiden Stadtteilen Mörsenbroich und Rath symbolisiert, denn die Unterführung bildet die Stadtteilgrenze.

„Während wir hier arbeiten, werden wir ganz viel von Passanten angesprochen, die sich alle positiv äußern“, sagt Marc Hennig. Allerdings hätten viele die Sorge, dass der gute Zustand der Unterführung nicht lang anhalten wird. „Wir verweisen dann auf das Stadtwerke-Trafohäuschen auf der anderen Straßenseite, das wir vor zehn Jahren gestaltet haben und das bislang völlig in Ordnung gelassen wurde.“ Sein Bruder ist überzeugt: „Der Stadtteil hat das neue Kunstwerk verdient.“

Das sieht Ratsherr Marcus Münter (CDU) genauso. „Ich freue mich, dass in Rath nun Kunst im öffentlichen Raum sichtbar wird.“ Er würde sich das an weiteren Stellen wünschen. „Die Unterführung an der Helmutstraße beispielsweise ist super hässlich. Die würde sich dafür anbieten.“ Dafür müssten aber erst einmal die entsprechenden Gelder vorliegen, und dass das dauern kann, hat sich bei der Unterführung am Haltepunkt Rath-Mitte deutlich gezeigt. Mehrere Jahre lang war die Umgestaltung im Gespräch, bis endlich die Deutsche Bahn AG, in deren Besitz sich die Fläche befindet, die Genehmigung erteilte und Mittel aus dem Förderprogramm Soziale Stadt bereitstanden.

Diese reichten allerdings nur für die rechte Seite der Unterführung (in Fahrtrichtung Innenstadt). Damit auch die linke Seite einheitlich mitgestaltet werden kann, stellt die Bezirksvertretung 21 000 Euro für die linke Seite aus eigenen Mitteln zur Verfügung. „Schließlich ist die Stelle der Eingang nach Rath und damit quasi die Visitenkarte“, sagt Münter.