Peter Maffay hält die Laudatio Jüdische Gemeinde verleiht Neuberger-Medaille an Laschet

Düsseldorf · Der frühere NRW-Ministerpräsident wurde am Mittwochabend wegen seines Engagements mit der Josef-Neuberger-Medaille der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf ausgezeichnet.

Armin Laschet, der neue Träger der Neuberger-Medaille, und Rockmusiker Peter Maffay. Am Mittwochabend wurde die Medaille verliehen.

Foto: Anne Orthen/Anne Orthen www.ao-fotografie.co

Der frühere NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) ist am Mittwochabend in der Synagoge an der Zietenstraße mit der Josef-Neuberger-Medaille der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf ausgezeichnet worden. Laschet habe sich für die jüdische Gemeinschaft und im Kampf gegen Antisemitismus engagiert, damit hatte die Gemeinde die Auszeichnung begründet. Auch die Unterstützung für Israel sei dem 63-Jährigen seit Beginn seiner politischen Tätigkeit ein wichtiges Anliegen. Insbesondere mit der Gründung eines NRW-Büros in Tel Aviv habe der Politiker die Basis für eine tiefe Freundschaft zwischen Israel und Nordrhein-Westfalen gelegt.

Die Laudatio in der Düsseldorfer Synagoge hielt der Sänger und Musikproduzent Peter Maffay, der seit vielen Jahren mit dem Politiker aus Aachen befreundet ist und sich seit Langem gegen Antisemitismus und Rassismus engagiert. In einem Statement unmittelbar vor der Verleihung betonte der 75-Jährige, dass er trotz aller Rückschläge an eine koexistenzielle Vision des Zusammenlebens glaube, zu der auch die Musik einen Beitrag leisten könne. Ihm gehe es darum, „Vorurteilen vorzubeugen, den Hass zu besiegen und Versöhnung vorzubereiten“. All das beginne damit, im Umgang miteinander den guten Ton zu wahren.

Laschet und Maffay verbindet eine lange Freundschaft. Im Jahr 2008 waren der damalige Integrationsminister und der Rockmusiker gemeinsam mit Schülern nach Israel gereist, um dort ein Zeichen für Frieden und Verständigung zu setzen. In seinem Statement betonte Laschet vor der Zeremonie, dass man von dem Gedanken Abschied nehmen müsse, dass ein Land irgendwann beim Thema Antisemitismus einen kollektiven Lernprozess erfolgreich abgeschlossen haben. Das sei ihm nach dem 7. Oktober des vergangenen Jahres noch einmal schmerzlich bewusst geworden. „Wir müssen das in jeder Generation neu erringen“, sagte er. Und fügte an: „Wir leben in einer Zeit, in der alles wieder infrage gestellt wird – von der Pressefreiheit bis hin zu der Tatsache, dass es in Europa keine Kriege mehr geben darf.“ Dennoch lasse er sich nicht entmutigen, dass Fortschritt im Zusammenleben unterschiedlicher Nationen trotz aller Verwerfungen möglich sei. Die Neuberger-Medaille wird seit 1991 an Menschen oder Institutionen der nichtjüdischen Öffentlichkeit verliehen, die sich um die jüdische Gemeinschaft verdient gemacht haben. Die Auszeichnung erinnert an den früheren SPD-Politiker und NRW-Justizminister Josef Neuberger (1902-1977). Zu den bisherigen Preisträgern gehören die frühere Bundeskanzlerin Angela Merkel, der ehemalige Bundespräsident Johannes Rau und die Düsseldorfer Rockband „Die Toten Hosen“.

(jj)