Planungsbüro fertigt nun drei Entwürfe an Hellerhofer wünschen sich einen Drogeriemarkt
Düsseldorf · Laut Planungsamt würde eine Drogerie Kaufkraft aus Garath abziehen. Die Mitglieder der Bezirksvertretung wollen eine gemeinsame Stellungnahme zu den Vorstellungen der Verwaltung erarbeiten.
Als sich der Hellerhofer Klaus Erkelenz bei der Kommunalwahl 2020 als CDU-Kandidat für die Bezirksvertretung (BV) 10 aufstellen ließ, dachte er, er könne einiges für die Menschen in Garath und Hellerhof bewegen – vor allem, da ihn das Gremium zum Bezirksbürgermeister wählte. Vier Jahre später ist er nun etwas ernüchtert, denn die Umsetzung so mancher Projekte wird noch längst nicht mit dem Ende der Legislaturperiode im September 2025 umgesetzt sein. Das gilt auch für die von Erkelenz vorangetriebenen Planungen für eine „Neue Hellerhofer Mitte“. Gemeint ist das Areal mit dem und um das Einkaufszentrum an der Carlo-Schmid-Straße. Neben einer Aufwertung der Geschäftsmeile ist zudem neuer Wohnraum geplant, vor allem fehlen dort Wohnungen für Senioren und Alleinlebende.
Doch immerhin haben die Planungen einen nächsten Schritt erreicht. Die Verwaltung hatte nach den Sommerferien Bürger nach ihren Anregungen gefragt. Diese sind inzwischen ausgewertet und wurden nun von Mitarbeitern des Planungsamtes in der Bezirksvertretung 10 vorgestellt. Vorgabe war, dass Hinweise für eine Weiterentwicklung des Stadtteilzentrums Hellerhof unter Einbeziehung des vorhandenen Discounters (Aldi) und des weiteren Einzelhandels eingehen sollten.
Rund 160 Wünsche
wurden laut Stadt geäußert
Die Stadt führte jetzt aus, dass dabei rund 160 Anregungen, Wünsche und Ideen geäußert wurden. So wurde barrierefreier Wohnraum (senioren- und familiengerecht) gewünscht sowie die Ansiedlung eines Vollsortiment-Supermarktes und einer Drogerie. Gewünscht wurden auch: Friseur, Metzger und ein Café. Auch die Ansiedlung von Ärzten und Apotheker galt als sinnvoll. Thema war aber auch das Schaffen von Freizeit- und Gemeinschaftsangeboten wie einem Skatepark, Spielplätzenn, einer Boule-Bahn sowie Gemeinschaftsräumen für alle Altersgruppen.
Um das Miteinander zu fördern, wurden zudem öffentliche Plätze mit Grünflächen und Sitzgelegenheiten gewünscht, die auch für Veranstaltungen genutzt werden könnten. Ein großes Thema war das Thema Verkehr: zum einen der Ausbau von Parkmöglichkeiten inklusive einer Tiefgarage, E-Ladestationen und Anwohnerparkplätzen, aber auch ein Tempolimit auf der A59 für den besseren Lärmschutz. Das gilt tatsächlich seit Kurzem, weil die Fahrbahn zwischen dem Dreieck Düsseldorf-Süd und Monheim so kaputt ist, dass dort auf Teilstücken nun nur noch Tempo 80 gefahren werden darf.
Aus Verwaltungssicht gilt es beim Thema Wohnen gewisse Vorgaben zu beachten: Das Wohnungsangebot soll mit anderen Nutzungsbausteinen eine ausgewogene Struktur schaffen, die den Bedürfnissen aller Altersgruppen, Lebenslagen und Bevölkerungsschichten gerecht wird. Die Verteilung der Nutzungen soll unter Berücksichtigung der Rahmenbedingungen und des Lärmschutzes erfolgen. Dabei sei die Schaffung einer angemessenen Dichte und Geschossigkeit unter Berücksichtigung der Bestandsgebäude gewünscht.
Dem Wunsch aus der Bevölkerung nach der Ansiedlung eines Drogeriemarktes erteilt die Verwaltung aber bereits eine Absage: Um eine städtebaulich verträgliche Einzelhandelsentwicklung gewährleisten zu können, wird aktuell eine „Potenzial- und Verträglichkeitsanalyse für den Stadtbezirk 10“ erstellt. Unter Berücksichtigung der aktuellen Einzelhandelssituation sowie Kaufkraft- und Einwohnerdaten wird in der Analyse errechnet, dass in Hellerhof die Erweiterung des bestehenden Aldi-Marktes um 250 Quadratmeter sowie die Ansiedlung eines Lebensmittelvollsortimenters mit maximal 1000 Quadratmetern Verkaufsfläche möglich sei. „Die Ansiedlung eines Drogeriemarktes wird als nicht verträglich bewertet“, sagt die Verwaltung und meint damit, dass sie keine Kaufkraft aus Garath nach Hellerhof abziehen will.
Die Mitglieder der Bezirksvertretung 10 haben sich in ihrer jüngsten Sitzung den Bericht des Planungsamtes zunächst einmal nur angehört und zur Kenntnis genommen. Vorab hatten die Mitglieder beschlossen, dass es eine gemeinsame Stellungnahme geben wird. Durchblicken ließen die Mitglieder dabei bereits, dass man es kritisch sieht, dass es keinen Drogeriemarkt geben soll und ein Lebensmittel-Vollsortimentler nur dann und das auch nur mit einer Größe von 1000 Quadratmetern kommen soll, wenn sich auch ein Lebensmittler in Garath ansiedelt.
Und so geht es nun weiter: Ein Planungsbüro soll im ersten Quartal 2025 nun drei Entwürfe in Zusammenarbeit mit einem Landschaftsarchitekturbüro erarbeiten. Diese Entwürfe sollen der Bürgerschaft in einer öffentlichen Veranstaltung im zweiten Quartal 2025 vorgestellt und diskutiert werden. Die dort formulierten Anregungen sollen mit einer Einschätzung durch die Fachämter einem Beratungsgremium, das aus politischen Vertretern sowie Fachexperten besteht, vorgelegt werden. Der Beschluss der Siegervariante ist für das dritte Quartal 2025 vorgesehen – und damit dann vielleicht gerade noch vor der Kommunalwahl.