Corona-Demonstrationen in Düsseldorf Kritik an linksradikalen Gegendemo-Teilnehmern
Düsseldorf · Ein breites Bündnis protestierte gegen die Corona-Demonstrationen. CDU und FDP grenzen sich von Parolen und Bannern von linksradikalen Gruppen ab.
Die Spitzen von CDU und FDP kritisieren die Mitwirkung von linksradikalen Gruppen beim Protest gegen die Corona-Demonstration am Samstag. Erstmals hatte ein breites Bündnis von Parteien von CDU bis Linkspartei dazu aufgerufen, ein Zeichen gegen die Corona-Demonstrationen zu setzen – allerdings sorgten linke Parolen und Banner für Widerspruch. Der stellvertretende CDU-Kreisvorsitzende Peter Blumenrath berichtet von zahlreichen CDU-Mitgliedern, die ihr Entsetzen über Parolen auf der Gegen-Demonstration geäußert hätten, zu der ursprünglich das linke Bündnis „Düsseldorf stellt sich quer“ (DSSQ) aufgerufen hatte. „Wir unterstützen ein klares Zeichen gegen rechts, die DSSQ-Gegendemo sehen wir jedoch eher kritisch“, sagt Blumenrath. Die CDU lehne Rechts- und Linksradikalität ab.
CDU, SPD, Grüne, FDP und Linkspartei hatten am Dienstag erstmals gemeinsam zum Protest gegen den – so hieß es im Aufruf – „Tross von Impfgegnern, Verschwörungstheoretikern und Rechtsradikalen“ aufgerufen. Zu diesem Zeitpunkt waren bereits zwei Gegen-Demonstrationen angekündigt gewesen: DSSQ hatte einen Demonstrationszug angemeldet, der auf dem Corneliusplatz startete. Zugleich demonstrieren seit Wochen Anwohner an der Strecke. Da nicht alle Parteien den Aufruf des linken Bündnisses unterstützen wollten, wurden in dem gemeinsamen Aufruf beide Veranstaltungen als Alternativen genannt. Dass in der linken Demonstration Banner wie „Kapitalismus überwinden“ getragen oder eine Verstaatlichung des Gesundheitssystems gefordert wurden, erregte dennoch Widerspruch im bürgerlichen Lager.
Am Samstag zogen nach Polizeiangaben rund 4600 Teilnehmer der Corona-Demonstration durch die Stadt, die Zahl der Gegendemonstranten schätzt die Polizei auf rund 900.Für den kommenden Samstag ist wieder eine Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen angekündigt. Der Grünen-Politiker Stefan Engstfeld kündigt an, dagegen wieder Protest an der Strecke anzumelden. Diesmal solle es aber Mahnwachen an festen Orten geben.