Sport in Düsseldorf Multisportanlage ersetzt alten Ascheplatz

Düsseldorf · Dieses Projekt könnte Schule machen: Eine nicht mehr genutzte Fläche in Gerresheim wird zu einem Feld für verschiedene Sportarten.

Der alte Ascheplatz an der Klotzbahn hat ausgedient.

Foto: Marc Ingel

Der Ascheplatz hat ausgedient, keine Frage. Auf Fußballplätzen in der Stadt sieht man kaum noch diesen roten Untergrund, der in früheren Zeiten regelmäßig zu schlimmen Hautabschürfungen führte, die allein schon das Duschen nach dem Abpfiff zu einer Tortur werden ließen. In der Regel wird dort jetzt stets Kunstrasen verlegt. Aber auch wenn Fußball hierzulande immer noch die klare Nummer eins ist: Es gibt ja nun mal auch andere Sportarten, die im Trend liegen und für die es gerade unter freiem Himmel zu wenig Möglichkeiten gibt, sie auch auszuüben. Der Erfolg der multifunktionalen Sportflächen in Düsseldorf, etwa unter der Theodor-Heuss-Brücke, hat gezeigt, dass es sich lohnt, in solche Anlagen zu investieren.

Nun gibt es in Gerresheim ein besonders hässliches Tennenspielfeld, wie es im Amtsdeutsch heißt, das eigentlich zu nichts mehr nutze ist. Es geht um die Vereinssportanlage An der Leimkuhle/Klotzbahn, wo sich die fußballorientierten Sportfreunde Gerresheim und der Gerresheimer Turnverein das Terrain per Gebrauchsüberlassungsvertrag teilen. Und genau dort ist jetzt ein Projekt geplant, das in Düsseldorf Schule machen könnte: Der längst überwucherte Ascheplatz soll in eine Mehrzweckanlage für ganz verschiedene Sportarten verwandelt werden, auch Schulen sollen davon profitieren. Die Stadt lässt sich das immerhin 1,4 Millionen Euro kosten.

Das ist geplant: Die stark verunkrautete Tennendecke des vorhandenen Spielfeldes wird beseitigt, auch die Ballfangzäune und Barrieren sowie die Wegeflächen werden entsorgt. Die Fläche soll dann überarbeitet und mit einem Drainagesystem versehen werden. Anschließend wird eine ungebundene Tragschicht aufgebracht. Auf diese Fläche erfolgt der Einbau von unterschiedlichen Sportflächen, die auf die Belange der Vereine und der Schulnutzung abgestimmt sind.

Fußball

Auf der Seite zum vorhandenen Fußballplatz entsteht ein kleineres Kunstrasenspielfeld, gedacht für Neuner-Mannschaften der D-Jugend. Auf die Tragschicht wird eine 35 Millimeter starke Elastikschicht aufgetragen. Abschließend erfolgt die Verlegung eines sandgefüllten Kunstrasenbelags.

Badminton, Volleyball

Nördlich des Kunstrasenspielfeldes, in unmittelbarer Nähe zur Schule, ist ein Kunststoffkleinspielfeld vorgesehen. Es sind Linierungen für Volleyball und Badminton geplant. Auf einer zweilagigen, wasserdurchlässigen Asphalttragschicht erfolgt der Einbau eines wasserdurchlässigen Kunststoffbelags. In der nördlichen Spielfeldecke befindet sich eine circa zehn Meter lange, geschwungene und sich in das Spielfeld öffnende Sitzmauer, die als Treffpunkt und Sitzmöglichkeit für eine Pause, für mögliche Teambesprechungen sowie nicht zuletzt für den Sportunterricht der angrenzenden Schulen dienen kann.

Streetball, Gymnastik/Yoga

Neben dem Kleinspielfeld ist eine weitere Kunststofffläche für Streetball und als Gymnastik- und Yogafläche vorgesehen. Hier ist ebenfalls ein wasserdurchlässiger Kunststoffbelag geplant. Als Ausstattung soll es einen Streetbasketballkorb geben.

Laufbahn mit Weitsprung

Östlich des Kunstrasenspielfeldes liegt eine Kunststofflaufbahn. Die Laufbahn bietet Raum für vier Einzellaufbahnen mit einer Länge von 60 Metern. Am Laufbahnende gibt es einen 21 Meter langen Auslauf, der gleichzeitig als Anlauf für die Weitsprunganlage mit zwei Sprungbalken dient, an deren Ende die Weitsprunggrube liegt.

Bewegungsparcours

Auf der gesamten Länge der Laufbahn ist in einer Breite von rund 5,50 Metern ein Bewegungsparcours mit Geräten aus dem Calisthenics-Bereich vorgesehen. Hier sind 15 einfachere bis aufwendigere Gerätestationen eingeplant. Als Belag ist Holzhackschnitzel vorgesehen, der in Abhängigkeit von den Gerätehöhen auch als Fallschutz dient.

Gleichgewichtsparcours

Nördlich des Bewegungsparcours und des Streetballfeldes entsteht eine Rasenfläche, die bis an die Grenze des Schulgeländes reicht. Hier ist im Hinblick auf die weit verbreiteten Bewegungsdefizite bei Kindern ein Gleichgewichtsparcours als gezielte Erweiterung des Bewegungsangebotes vorgesehen. Dieser lässt sich mit relativ einfachen Mitteln herstellen. Unterschiedlich geformte Robinienstämme sowie Slacklines bilden den wesentlichen Teil des Parcours. Sollten die zur Verfügung stehenden Mittel ausreichen, könnte der Parcours durch eine Boulderwand erweitert und ergänzt werden.

Infrastruktur

Die auf LED-Technik umgerüstete Flutlichtanlage solle erhalten, aber neu ausgerichtet und neu verkabelt werden. Neue Ballfangzäune und Barrieren werden eingebaut. Zwischen den einzelnen Sportangeboten liegen befestigte Pflasterflächen, die neben der Erschließungs- und Verbindungsfunktion zusätzlich auch als Sauberkeitsstreifen zwischen den unterschiedlichen Oberflächenbelägen dienen.