Düsseldorf Muss der Stadtteil Urdenbach umziehen?
Düsseldorf · CDU-Ratsmitglied Klaus Mauersberger positioniert sich für diesen Vorschlag. Das ist aus seiner Sicht ein guter Kompromiss. Hintergrund der Debatte ist, dass Wahlkreise ähnlich groß zugeschnitten sein müssen, damit jede Stimme gleich viel zählt.
(rö) Hinter den Kulissen geht es hoch her: Denn noch im ersten Halbjahr muss der Stadtrat darüber abstimmen, ob Düsseldorf seine zehn Stadtbezirke behält und ob einige einen neuen Zuschnitt erhalten. Hintergrund der Debatte ist, dass nach einem Gerichtsurteil Wahlkreise ähnlich groß zugeschnitten sein müssen, damit jede Stimme gleich viel zählt. Deswegen wurde bei der Kommunalwahl 2020 schon die Paulsmühle zum Wahlbezirk Garath-Ost zugeschlagen.
Nun wollte die Verwaltung in diesem Jahr den großen Wurf wagen, der dauerhaft gerichtsfest sein soll und hätte dabei am liebsten aus zehn Stadtbezirken nur noch acht gemacht. Im Süden hätte das bedeuten können, dass der Stadtbezirk 10 (Garath und Hellerhof) dem Stadtbezirk 9 (Benrath, Urdenbach, Himmelgeist, Itter, Wersten, Holthausen, Reisholz und Hassels) zugeschlagen wird.
Doch dagegen regte sich massiver Widerstand aus dem südlichsten Zipfel der Stadt. Politiker sowie Mitglieder von Vereinen aus Garath und Hellerhof befürchteten, dass ihre Anliegen in so einem großen neuen Stadtbezirk untergehen würden. Nach Medieninformationen soll nun eine andere Variante auf dem Tisch liegen. Zum einen soll es bei den zehn Stadtbezirken bleiben. Und zum anderen könnte Urdenbach dem Stadtbezirk 10 zugeschlagen werden. Beide Stadtteile grenzen aneinander. Die eine Seite beispielsweise der Lüderitzstraße gehört nach Urdenbach, die andere zu Garath. Auch das Gymnasium Koblenzer Straße liegt in beiden Stadtteilen.
Für die beiden CDU-Ratsmitglieder Peter Labouvie und Klaus Mauersberger wäre das eine gangbare Alternative. Darauf angesprochen teilte Mauersberger mit, dass er und Labouvie zu dem Thema in den vergangenen Wochen viele Gespräche geführt hätten. „Wir brauchen in dieser Sache einen Kompromiss und das wäre aus unserer Sicht dieser Neuzuschnitt. Es ist uns wichtig, dass die Stadtteile Garath und Hellerhof ihre Identität bewahren.“ Das würden sie aus seiner Sicht nicht, wenn sie dem jetzt schon großen Stadtbezirk 9 zugeschlagen würden.
Schon jetzt verläuft der Wahlbezirk von Peter Labouvie (Garath-Ost und die Paulsmühle) mitten durch zwei Stadtbezirke. Der stetig wachsende Benrather Ortsteil könnte dann die Bevölkerungsverluste dürch Überalterung in Garath und Hellerhof ausgleichen.