Wohnen in Düsseldorf Wo die Stadt Potenzial für Wohnungen hat
Düsseldorf · An vielen einzelnen Stellen in der Stadt könnten städtische Grundstücke bebaut werden. An welchen Standorten das möglich ist, woran es hakt und wie es dort jetzt vorangehen soll.
Die Stadt will die angekündigte „Offensive für den Wohnungsbau“ auch auf eigenen Grundstücken mit Nachdruck voranbringen. Dafür sollen bis zum Sommer bislang wenig beachtete Flächen identifiziert werden, zudem soll bereits bekanntes Potenzial endlich auch genutzt werden. Um welche Standorte es geht, wie dort der Stand der Dinge ist und wie weiter vorgegangen werden soll, stellte die Stadt der Politik zuletzt in einem vertraulichen Papier vor, für das es auch grünes Licht gab. Hier sind die Details:
Meineckestraße
Seit geraumer Zeit versucht die Stadt in Golzheim erfolglos, sich mit einem privaten Eigentümer zu einigen, dem ebenfalls ein Teil der Flächen gehört. Nun will die Stadt das Projekt für insgesamt etwa 200 Wohnungen erst mal allein voranbringen. Dafür sollen die eigenen Grundstücke (mehr als 11 000 Quadratmeter) der Städtischen Wohnungsgesellschaft (SWD) überlassen werden. Noch in der ersten Jahreshälfte soll der Politik eine Beschlussfassung vorgelegt werden, möglichst 2025 bis 2026 Baustart sein.
Am Mühlenberg
Immer noch ungelöst ist in Heerdt das Problem der massiven Bodenbelastung. Mögliche Förderungen zur Sanierung werden geprüft. Im ersten Quartal soll der Politik das weitere Vorgehen vorgeschlagen werden. Rund 55 Wohnungen, größtenteils öffentlich gefördert nach Vergabe im Erbbaurecht, sollen auf dem knapp 10 000 Quadratmeter großen Grundstück entstehen können. Auf eine Förderzusage sowie die anschließende Auftragsvergabe und Sanierung hofft die Stadt im Jahr 2025, auf eine Konzeptausschreibung oder auch Vergabe an eine Stadttochter 2026.
Bergische Kaserne
In Hubbelrath liegt besonders viel Potenzial brach, 1000 Wohnungen könnten entstehen. 450 von diesen will die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben für Bundesbedienstete selbst entwickeln. Mit ihr will die Stadt ein qualitätssicherndes Verfahren und einen städtebaulichen Wettbewerb initiieren, der in diesem Jahr starten soll. So sollen auch die Flächen identifiziert werden, die die Stadt kauft. In diesem Jahr sollen neben planerischen Vorarbeiten auch die Bürger einbezogen werden, mit einem Forum und einer Ortsbegehung. Das Bebauungsplanverfahren soll 2025/2026 starten.
Sturmstraße/Sodener Weg
In Eller war dem möglichen privaten Entwickler zuletzt eine Frist gesetzt worden, um noch eine Einigung bezüglich Erbbaurecht und Sanierungspflicht zu erzielen. Das scheiterte jedoch. Die Stadt will das Grundstück nun bei der SWD einlegen. Mit der Bodensanierung könnte laut Stadt in ein bis zwei Jahren begonnen werden.
Dülmener Weg/ Selbecker Straße
Der Opernfundus soll nach Duisburg ziehen. Ein entsprechender Vorschlag soll bald der Politik vorliegen, auch die Finanzierung noch in diesem Jahr beschlossen werden. Nach Auskunft der Stadt von Dezember könnte das Grundstück am Dülmener Weg ab Sommer 2027 zur Verfügung stehen.
Hasseler Richtweg und Zaunkönigweg
Sowohl in Eller (13 700 Quadratmeter) als auch Mörsenbroich (8700 Quadratmeter) sind heute Obdachlose untergebracht. Wie es mit ihnen weitergeht, soll in diesem Jahr geklärt werden. Die Stadt kündigt Gespräche mit der SWD zum weiteren Vorgehen an, auch die Vergabe an Genossenschaften im Erbbaurecht soll geprüft werden. Neubauten und Sanierungen des Bestands sind denkbar. Auch die Unterbringung der Obdachlosen während der Bauarbeiten am Zaunkönigweg ist eine Option. Im ersten Halbjahr will die Stadt berichten. Die Planungen für den Wohnungsbau sind laut Stadt für 2025/2026 realistisch.
Feuerwache Quirinstraße
Wenn für einen Neubau der Feuerwache in Oberkassel ein alternativer Ort gefunden wird, könnte an der heutigen Adresse Raum für 80 bis 100 Wohnungen entstehen. Der neue Standort soll in diesem Jahr gefunden werden, die Entwicklung 2025/2026 beginnen sowie ein Wettbewerb für Wohnen an der Quirinstraße starten.
Werstener Feld
Ein ähnliches Potenzial sieht die Stadt durch den Neubau einer Feuerwache an der Werstener Friedhofstraße, die Baugenehmigung steht aus. Am Werstener Feld werden dann 7350 Quadratmeter für Wohnungsbau frei. Rückbau und Bodensanierung könnten 2025/2026 erfolgen., der Umzug möglicherweise in diesem Jahr.
Auf’m Hennekamp
Langfristig entsteht auch Raum auf dem Grundstück des Technischen Rathauses, das an der Moskauer Straße neu gebaut wird. 370 Wohnungen sollen so Ende des Jahrzehnts in Bilk möglich werden. In diesem Jahr will die Stadt genau ermittelt haben, wie viel Fläche sie selbst noch benötigt und wie die Fläche genau genutzt werden soll. Das Bauleitplanverfahren könnte 2026 starten, die Investorensuche und danach auch der Verkauf 2029 folgen.
Am Bongard
Neue Möglichkeiten bieten sich in Ludenberg, da ein mit starken Gerüchen verbundener Betrieb eingestellt wurde. Nun muss ein Verfahren zur Bebauung gestartet werden. Ein Konzept dafür soll im ersten Halbjahr erarbeitet werden. 15 000 Quadratmeter stehen zur Verfügung.